Vor knapp zwei Wochen macht die Meldung die Runde, Rapper Marteria sei in den USA festgenommen worden. Nun soll sich entscheiden, ob ihm der Prozess gemacht wird. Die Vorwürfe gegen ihn wiegen durchaus schwer, wie aus den Gerichtsakten hervorgehen soll.
Aktuell befindet sich Marteria auf freiem Fuß. Schließlich wurde er nach seiner Festnahme in den USA Anfang April gegen die Zahlung einer Kaution von 5000 Dollar (rund 4500 Euro) zunächst wieder freigelassen. Doch schon da war klar, dass die Sache damit noch nicht ausgestanden sein dürfte, sondern ein juristisches Nachspiel haben würde. Als erster Gerichtstermin wurde der 18. April genannt.
Und so ist es nun auch schon so weit: Am Dienstag soll vor dem „Charlotte Superior Court“ im US-Staat North Carolina eine erste Anhörung dazu stattfinden, ob dem deutschen Rapper der Prozess gemacht wird. Sicher wird dann auch noch einmal klarer, was genau sich vor der Festnahme des Musikers zugetragen hat. Bis dato war lediglich bekannt, dass er eine Frau gewürgt und so verletzt haben soll.
Erste Details zu den Vorkommnissen hat nun bereits die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf die Gerichtsakten veröffentlicht, die ihr vorliegen sollen. Demnach wurde Marteria in der Nacht auf den 30. März in Charlotte festgenommen. Vorausgegangen sei ein heftiger Streit mit einer Frau, die als seine Freundin bezeichnet werde.
Bei der Frau soll es sich um eine 28-jährige Kolumbianerin handeln, die wie der Rapper selbst auch als Sängerin aktiv ist. Ihr Name werde in den Gerichtsakten genannt, schreibt die „Bild“-Zeitung, ohne ihre Identität jedoch öffentlich zu machen. Auf dem Instagram-Account des mutmaßlichen Opfers befänden sich viele gemeinsame Fotos mit Marteria, heißt es weiter.
Zu der Auseinandersetzung des angeblichen Paares soll es in einem Hotelzimmer im Zentrum von Charlotte gekommen sein. Angestellte des Hotels hätten die Polizei zu Hilfe gerufen, zitiert die Zeitung aus den Akten. Die Frau habe ausgesagt, dass sie seit drei Jahren mit Marteria liiert und wegen eines Seitensprungs von ihm in Streit geraten sei. Infolgedessen habe er sie in dem Hotelzimmer „mehrmals“ gegen eine Wand gestoßen und schließlich gewürgt.
Die Polizei soll neben dem Bett Glasscherben gefunden haben, die von einer bei dem Streit zerbrochenen Lampe stammen sollen, heißt es in dem Bericht weiter. Zudem sollen die Beamten am Hals der Frau eine Blessur und Rötungen festgestellt haben, die darauf hinweisen könnten, dass sie tatsächlich gewürgt worden sei.
Laut „Bild“-Zeitung stehen nun zwei Vorwürfe gegen Marteria im Raum: ein gewalttätiger Angriff durch Strangulation sowie die Attacke auf eine Frau. Die örtliche Anwaltskanzlei „Beaver Courie“ wird mit den Worten zitiert: „Eine Gefängnisstrafe ist durchaus möglich, besonders wenn es eine Verletzung gibt.“
Marteria wolle sich von einem Pflichtverteidiger vertreten lassen, heißt es weiter. Doch auch er selbst müsse vor Gericht erscheinen – andernfalls drohe ihm die abermalige Festnahme. Ein öffentliches Statement des Rappers zu den Vorwürfen steht noch aus. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Der 1982 in Rostock geborene Marteria heißt mit bürgerlichem Namen Marten Laciny. Er machte sich auch unter dem Pseudonym Marsimoto einen Namen. Gemeinsam mit Rapper Yashna und Sängerin Miss Platnum landete er 2012 mit „Lila Wolken“ einen Nummer-1-Hit in Deutschland. Privat war Marteria ab 2015 mit seiner Musikkollegin Jadu Freydank verheiratet. 2019 gab das Paar seine Trennung bekannt.