Die Diskussion über die Unterbringung von Geflüchteten hat am Wochenende erneut für Unruhe in Grevesmühlen gesorgt.
Bei einer Demonstration unter dem Motto „Für Menschlichkeit, Schluss mit rechter Hetze“ kam es am Samstag zu kleineren Scharmützeln zwischen Demoteilnehmern und Menschen aus der rechten Szene, wie die Polizei mitteilte. Beide Seiten seien aber voneinander getrennt geblieben, hieß es. Ein Anwohner zeigte den Demonstranten den Hitlergruß, gegen ihn läuft nun ein Strafverfahren. Insgesamt beteiligten sich den Angaben zufolge rund 270 Menschen an der Demonstration.
Zuvor hatten am Freitagabend nach Polizeiangaben rund 220 Menschen gegen die aktuelle Flüchtlingspolitik demonstriert. Unter dem Motto „Angst ist kein Rassismus“ zogen die Teilnehmer durch die Stadt, wie das Polizeipräsidium Rostock mitteilte. Zuvor war ein Autokorso mit 19 Fahrzeugen von Gadebusch nach Grevesmühlen gefahren. Störungen habe es nicht gegeben, so die Polizei.
Seit Monaten treibt das Thema die Menschen in Nordwestmecklenburg wie auch andernorts auf die Straße. Der Landkreis Nordwestmecklenburg hatte Anfang des Jahres angekündigt, im 500 Einwohner zählenden Ort Upahl eine Container-Unterkunft für 400 Asylbewerber bauen zu wollen. Ende Januar war es in Grevesmühlen zu tumultartigen Protesten gegen den Bau der Flüchtlingsunterkunft gekommen. 700 Menschen hatten während einer außerordentlichen Kreistagssitzung dort demonstriert.
Der Kreistag hat inzwischen eine Verkleinerung des Vorhabens auf 200 Plätze beschlossen. Ob in Upahl in absehbarer Zeit überhaupt eine Unterkunft entsteht ist unklar, nachdem die Gemeinde den Bau durch eine Änderung der Bauordnung blockiert hat.