Dienstag, 26.November 2024 | 03:30

Opposition fordert mehr Unterricht in Naturwissenschaften

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Die Werbung von Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) für Schüler-Videoanleitungen zum Lösen von Mathematik-Abituraufgaben hat bei der Opposition Kritik hervorgerufen.

„Ich würde mir wünschen, dass das Bildungsministerium die MINT-Fächer wieder wirklich in den Mittelpunkt unserer Schulpolitik zieht. Und zwar sowohl in der Abiturvorbereitung als auch in jeglichen Schularten und Jahrgangsstufen“, erklärte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Torsten Renz, am Dienstag. MINT steht für die naturwissenschaftlichen Fächer, darunter Mathematik.

Wichtig sei durchgängig stattfindender Unterricht von Fachlehrern, betonte Renz. Indem Oldenburg am Montag die E-Learning-Kurse zur Abi-Vorbereitung als „Mathe to go“ anpreise, führe das in die Irre. Naturwissenschaften ließen sich nicht im Vorbeigehen erlernen. Renz forderte, den Stundenausfall in den MINT-Fächern genau zu erfassen und auszuwerten. Es gebe Berichte von Schülern und Lehrern über sich häufende und teils monatelange Ausfallstunden in den Fächern Mathematik, Chemie, Physik und Informatik.

Ministerin Oldenburg wies die Kritik der CDU zurück. Bei den E-Learning-Kursen handele es sich um zusätzliche Angebote, die bei den Schülern „außerordentlich gut“ ankämen. Die Landesregierung sei zudem aktiv bei der Gewinnung von Lehrkräften in den MINT-Fächern im ländlichen Raum. „Lehrkräfte, die sich für eine solche Stelle entscheiden, verdienen monatlich 424,25 Euro mehr“, sagte sie. Dieser Zuschlag sei für vier Jahre garantiert. Die Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag, Jeannine Rösler, betonte, die Lernvideos von Schülern für Schüler seien eine tolle Sache und Ausdruck von Digitalisierung in der Bildung.

Die Erklärvideos von Schülern für Schüler waren 2022 eingeführt worden, nachdem das Mathe-Abitur 2021 so schlecht ausgefallen war, dass alle Ergebnisse um zwei Notenpunkte hochgewertet wurden. So kam 2021 ein Durchschnitt von 6,4 bis 9,4 Punkten heraus – je nach Kursart. 2022 bewegten sich die Notendurchschnitte zwischen 4,9 und 7,7 Punkten. Maximal möglich sind 15 Punkte, zum Bestehen sind mindestens 5 Punkte nötig.

Von Januar bis Mai 2022 wurden für die ersten Erklärvideos für das Mathematik-Abitur auf dem Bildungsserver MV nach Ministeriumsangaben rund 10.000 Besuche verzeichnet. Jetzt wurden neue Aufgaben und ihre Lösungswege aufgezeichnet.

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