Mecklenburg-Vorpommern hat bislang fast 45,6 Millionen Euro unter anderem für den Betrieb von Corona-Impfzentren und -stützpunkten in den Landkreisen und kreisfreien Städten ausgezahlt. Davon habe der Bund rund 13,8 Millionen Euro erstattet, teilte das Gesundheitsministerium in Schwerin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. „Zu den endgültigen Kosten können wir bisher keine Auskunft geben.“ Die Abrechnung beim Bund sei erst bis zum dritten Quartal 2022 erfolgt.
Seit Ende März sind Corona-Impfzentren und -stützpunkte im Nordosten Geschichte. Quasi „über Nacht“ sei im Dezember 2020 mit der Verfügbarkeit erster Impfstoffe auf Kreisebene und in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten die Impfinfrastruktur aufgebaut worden. Pro Landkreis und kreisfreier Stadt seien jeweils ein Impfzentrum sowie diverse Außenimpfstellen eröffnet worden. Parallel hätten mobile Impfteams insbesondere in der Fläche vor allem vulnerable Gruppen versorgt – etwa in Pflegeeinrichtungen.
„Rückblickend können wir bilanzieren, dass sich die ergänzende Impfinfrastruktur in den Landkreisen und kreisfreien Städten bewährt hat“, sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD). Das habe eine Auswertung der Universität Greifswald sowie der Universitätsmedizin Greifswald bestätigt. Die Wissenschaftler hätten ebenso ausdrücklich empfohlen, die Impfstrukturen bis zum Frühjahr 2023 aufrechtzuerhalten.
Reichten Impfstoff und Impftermine anfangs längst nicht aus, um die Nachfrage zu decken, hat sich die Situation nun umgekehrt. Im Nordosten galten zuletzt etwa drei Viertel der Bevölkerung als vollständig geimpft. Mehr als 3,5 Millionen Impfungen wurden laut Ministerium verabreicht.
Corona ist laut Drese aber nicht vorbei. „An die Stelle des öffentlichen Gesundheitsschutzes ist der individuelle Gesundheitsschutz getreten.“ Zum Schutz vulnerabler Gruppen gehöre etwa die Einhaltung von Hygienekonzepten in Pflegeeinrichtungen.
Seit 8. April ist der bisherige umfangreiche Anspruch auf Corona-Impfungen außer Kraft. Die Impfungen sollen aber in die Regelversorgung aufgenommen werden. Laut Ministerium soll es dabei vor allem um den Schutz gefährdeter Gruppen gehen. Bis zuletzt waren sich die Kassenärzte und die Krankenkassen in MV aber noch nicht einig über die Finanzierung. Bislang hatte der Bund die Impfungen mit jeweils rund 30 Euro vergütet.
In der Nacht zum Samstag sind auch die bundesweiten Corona-Regelungen nach dem Bundesinfektionsschutzgesetz ausgelaufen – 1113 Tage nach dem Start des ersten Corona-Lockdowns am 22. März 2020. Bereits zum 1. März war die Corona-Schutzverordnung Mecklenburg-Vorpommerns aufgehoben worden. Masken- und Testpflicht gelten bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr. „Stück für Stück haben wir unsere Normalität zurückerkämpft. Mein großer Dank geht an alle, die daran mitgewirkt haben“, sagte Drese.