Dienstag, 26.November 2024 | 23:16

VfB ringt Nürnberg aus dem Pokal: Hoeneß‘ goldenes Händchen erlöst Stuttgart spät

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Sebastian Hoeneß hat als Trainer des VfB Stuttgart einen glanzlosen Einstandssieg gefeiert und die Schwaben ins Halbfinale des DFB-Pokals geführt.

Der Tabellenletzte der Bundesliga siegte im schwarz-roten Stimmungstempel des 1. FC Nürnberg 1:0 (0:0) und schaffte erstmals seit 2013 den Sprung unter die besten Vier. Joker Enzo Millot erlöste die Schwaben in einer lange ausgeglichenen Partie in der 83. Minute. „Wir sind sehr, sehr glücklich über den Sieg und den Halbfinaleinzug. Die erste Halbzeit war durchwachsen. Wir haben wenig zugelassen, das war mir wichtig“, so Hoeneß. „Die zweite Halbzeit war deutlich besser. Es war enorm wichtig, Kontrolle und Stabilität zu haben. Wir haben extrem geschlossen agiert und waren sehr fleißig.“

Der Erfolg im DFB-Pokal löst zwar die Stuttgarter Abstiegssorgen in der Bundesliga nicht, kann im Kampf um den Klassenerhalt aber für den nötigen Push sorgen. Vor allem vor dem Spiel am Sonntag gegen Keller-Konkurrent VfL Bochum. Für den „Club“ ist das Aus im Pokal der nächste Stimmungsdämpfer in ohnehin schon schwierigen Fußball-Wochen. „Wir haben nach zähem Start die Spielkontrolle übernommen in der zweiten Halbzeit. Es war ein Arbeitssieg, aber ein verdienter“, sagte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth bei Sky. „Für Sebastian Hoeneß war das nicht leicht in der Kürze der Zeit – deshalb freuen wir uns sehr.“

50.000 Fans verwandelten das Nürnberger Max-Morlock-Stadion von Beginn an in einen Hexenkessel. Der für fränkische Verhältnisse ungewohnt große Andrang führte sogar zu so massiven Problemen bei der Anreise, dass das Spiel 30 Minuten später als geplant angepfiffen wurde. Zumindest für die Anhänger, die auf spielerische Highlights gehofft hatten, lohnte sich das Warten zunächst nicht.

In den Anfangsminuten spielte sich das Geschehen ausschließlich zwischen den Strafräumen ab, intensive Duelle im Mittelfeld bestimmten die Partie. Die Stuttgarter, bei denen Hoeneß Atakan Karazor, Luca Pfeiffer, Chris Führich und Borna Sosa neu in die Startelf beorderte, waren leicht überlegen – ins vordere Drittel gelangen die Gäste gegen gut verteidigende Franken um FCN-Debütant Jannes Horn aber nur selten.

Ab Mitte der ersten Halbzeit wechselten sich die Drangphasen dann ab, Großchancen blieben aber Mangelware. Zunächst kontrollierten die Schwaben das Spiel. Verschnaufpausen gab es für den „Club“, dem nur wenige Entlastungsangriffe gelangen, kaum noch. Die Schlussminuten gehörten dann allerdings wieder den Hausherren, denen wiederum im Abschluss die Präzision fehlte. Von einem Klassenunterschied war in einem zähen Pokalspiel in den ersten 45 Minuten nichts zu sehen.

Was auch immer Hoeneß den Stuttgartern in seiner ersten Halbzeitansprache mitgab, es zeigte Wirkung: Der Bundesligist zeigte plötzlich den angekündigten Offensivfußball und kam durch einen Kopfball von Waldemar Anton (53. Minute) zu seiner ersten Großchance. Pfeiffer (63.) konnte einen unnötigen Abpraller von FCN-Keeper Peter Vindahl nicht nutzen und setzte den Ball aus kurzer Distanz über das Tor – Glück für Nürnberg.

Die Einwechslung von Serhou Guirassy belebte das Stuttgarter Offensivspiel weiter. Vindahl (71.) parierte zweimal stark gegen den Mittelstürmer. Auf der Gegenseite war Stuttgarts Torhüter Fabian Bredlow, der von 2017 bis 2019 in Nürnberg spielte, komplett beschäftigungslos. Der „Club“ stellte sich in dieser Phase weit hinten rein, alle Mann waren in der eigenen Hälfte. Als schon alles auf eine Verlängerung hindeutete, erlöste der kurz zuvor eingewechselte Millot die Gäste und bescherte Hoeneß einen gelungenen Einstand.

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