Ostern ist für Christen das zentrale Ereignis ihres Glaubens. Aber woher kommt eigentlich das Wort Ostern, wie wird der Zeitpunkt festgelegt und was hat es mit dem Hasen und den Eiern auf sich?
Für Christen ist Ostern, die Auferstehung Jesu, das zentrale Ereignis ihres Glaubens. Der Tod wird nicht als Ende, sondern als Neubeginn des Lebens gesehen. Das Leben siegt über Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht und die Liebe über den Hass. Der Osterhase kam erst sehr spät, um 1680, als volkstümlicher Brauch hinzu. (1682 wurde der Osterhase zum ersten Mal als Brauch erwähnt, in einer Dissertation eines Heidelberger Medizinprofessors.)
Wort „Ostern“ hat viele Ursprünge
Am folgenden Tag, dem Karfreitag, gedenken die Christen der Kreuzigung Jesu. Der „stille Freitag“ leitet die Osterfeierlichkeiten ein. Für die evangelischen Kirchen ist Karfreitag der höchste Feiertag im Jahr.
Die religiöse Bedeutung der Osterfeiertage
In der christlichen Lehre leitet sich das Wort „Ostern“ von Osten ab. Die Blicke der Frauen, die am leeren Grab Jesu standen, richteten sich gen Osten zum Sonnenaufgang. Von dort, glaubten sie, kommt Jesus auf die Erde zurück. Heidnischer Ursprung (darüber gibt es allerdings verschiedene Lehrmeinungen) könnte „Eoastrae“, der angelsächsische Name der Fruchtbarkeitsgöttin sein.
Festlegung der Osterzeit
Die Osterzeit dauert 50 Tage bis Pfingsten. Nach Einführung des gregorianischen Kalenders (1582 durch Papst Gregor XIII.) einigte sich die westliche Kirche, Ostern am ersten Sonntag zu feiern, der dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn folgt.
Dem Osterfest geht die Fastenzeit voran
In der Fasten- oder auch Passionszeit soll sich der Mensch auf das Handeln Jesu zurückbesinnen. Sie ist die Leidenszeit des Sohns Gottes, in der die religiöse Verbundenheit der Christen verstärkt zum Ausdruck kommen soll. Die Fastenzeit dauert 40 Tage, von Aschermittwoch an bis Karsamstag. Auch Jesus fastete auf seiner Wanderung durch die Wüste 40 Tage. Den Brauch gibt es seit dem 4. Jahrhundert nach Christus. Nach alter Sitte wurde außer an Sonntagen auf Fleisch, Wein, Milch, Butter, Käse und Eier verzichtet.
Die Karwoche
Die Woche unmittelbar vor Ostern ist die Karwoche. Kar stammt vom altdeutschen Wort „kara“ oder auch „chara“ und bedeutet Kummer, klagen oder trauern. Die Woche beginnt mit dem Palmsonntag. Im Gedenken an den feierlichen Einzug Jesu in Jerusalem segnen Christen Palmen oder Buchsbäume. Der Gründonnerstag erinnert an das Abendmahl Jesu mit seinen 12 Jüngern. Karfreitag ist der Überlieferung nach der Todestag Jesu, die Kreuzigung. Das Osterfest wird mit einem Gottesdienst am Karsamstagabend begonnen, danach folgt die Osternacht, in der der Auferstehung Jesu Christi gedacht wird.
Die Osterfeiertage
Am Ostersonntag ist Jesus der christlichen Religion zufolge auferstanden. In Deutschland sind auch der Karfreitag und der Ostermontag landesweit gesetzliche Feiertage.
Die Osterwoche
Als Osterwoche (auch Osteroktav genannt) wird die Woche von Ostersonntag bis einschließlich des darauffolgenden Sonntags bezeichnet. Der Samstag nach dem Ostermontag ist Ostersamstag (er wird umgangssprachlich oft verwechselt mit dem Karsamstag). Die Osterwoche endet mit dem „Weißen Sonntag“; an diesem Tag wird traditionell die Erstkommunion in weißen Gewändern gefeiert.
Der Osterhase als Eierbringer
Als österlicher Eierbringer ist der Osterhase erst seit rund 300 Jahren bekannt. Der Brauch entstand im Elsass, in der Pfalz und am Oberrhein. Erste Belege sind aus dem Jahr 1678 überliefert. Noch im vorigen Jahrhundert war der Osterhase in vielen Gegenden unbekannt, vor allem auf dem Land. Warum der flinke Hase und nicht das Huhn die Eier bringt, war dort vor allem den Kindern schwerer zu vermitteln als in den Städten.
In Byzanz war der Hase in der Tiersymbolik ein Symbol für Christus. Im frühen Christentum galt er wegen seiner Fruchtbarkeit jedoch auch als Symbol der Unzucht. In heidnischen Mythologien spielte Meister Lampe eine bedeutende Rolle. Er war das heilige Tier der germanischen Frühlingsgöttin Ostara.
Das Osterei
In der Geschichte des Menschen trifft man schon sehr früh auf das Ei. Im alten Rom wurden Eier Verstorbenen ins Grab gelegt. Im Mittelalter wurden an Ostern dem Pachtherrn Eier als Sachleistung für gepachtetes Land überreicht („Zinsei“). Der Brauch, Eier zu bemalen und zu verschenken, kam wohl auf, weil es schon im Urchristentum ein Symbol für das Leben war. Seit dem 13. Jahrhundert gilt Rot als die Osterei-Farbe im Westen. Rot steht für das Blut Jesu. In Osteuropa ist Gold die vorherrschende Farbe, die Kostbarkeit ausdrücken soll.
Das Osterfeuer
Das Osterfeuer steht für die Sonne. Sie ist der Mittelpunkt unseres Lebens – ohne Sonne kein Leben. Mit Osterfeuern wird auf dem Land der Frühling begrüßt. Im Frankreich des 8. Jahrhunderts wurde der Brauch dann auf das Christentum übertragen.
Das christliche Osterfeuer wird am Ostersamstag, am Beginn der Liturgie in der Osternacht, vor der Kirche entzündet und geweiht. Am Feuer entzündet sich die Osterkerze, die in einer feierlichen Prozession in das noch dunkle Gotteshaus getragen wird.