Bauern im Nordosten müssen im Wettstreit um Firmennachwuchs nach Arbeitgeberangaben künftig höhere Vergütungen anbieten.
Gründe dafür seien die kürzlich beschlossene Angleichung der Löhne zwischen Ost und West für Agrar-Beschäftigte sowie neue gesetzliche Grundlagen, sagte Marco Gemballa vom Arbeitgeberverband Land- und Forstwirtschaft MV am Donnerstag auf dem Bauerntag in Linstow. Die Branche sei damit 33 Jahre nach der Wiedervereinigung die erste in Deutschland mit einheitlicher Bezahlung.
Lehrlinge könnten sich wegen der demografischen Entwicklung jetzt aussuchen, wo sie sich ausbilden lassen, hieß es. In Mecklenburg-Vorpommern sei die Vergütung für einige Lehrlinge im Agrarbereich bereits höher als im Bundesvergleich. So bekämen Azubis im ersten Lehrjahr derzeit 770 Euro. Der Betrag müsse wegen neuer gesetzlicher Regelungen ab 2024 auf mindestens 850 Euro steigen.
Die Tarif-Angleichung hatten die bundesweiten Arbeitgeberverbände in der Land- und Forstwirtschaft und die Gewerkschaft IG BAU im Februar vereinbart. Demnach bekommen Facharbeiter und Facharbeiterinnen 14,50 Euro die Stunde, der Meister und die Meisterin 16,50 Euro. Dazu kam eine steuer- und sozialabgabenfreie Prämie von 350 Euro.