In der Debatte um eine gerechtere Verteilung der Stromnetzkosten in Deutschland hat sich die Schweriner Landesregierung für eine pauschale Umlage ausgesprochen.
So könnten die Netzkosten gesenkt werden etwa in ländlichen Regionen mit viel Windkraft, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) am Mittwoch. Einen entsprechenden Antrag wolle das Land auf der Energieministerkonferenz einbringen, die von Mittwoch bis Donnerstag in Merseburg (Sachsen-Anhalt) stattfindet.
Forderungen nach einer gerechteren Verteilung sogenannter Netzentgelte kamen in der Vergangenheit immer wieder vor allem aus dem Norden, wo viele Windenergieanlagen zu teureren Netzen und damit zu höheren Strompreisen führen. „Der Bund muss handeln und endlich liefern. Die Höhe der Stromnetzentgelte belastet die Letztverbraucher und benachteiligt den norddeutschen Wirtschaftsstandort“, wurde Meyer in einer Mitteilung zitiert. Die höheren Kosten gefährdeten auch die Akzeptanz für die Energiewende in der Bevölkerung.
„Die derzeitige Netzentgeltsystematik sieht als Grundsatz vor, dass jeder Netzbetreiber für sein Netzgebiet eigene Netzentgelte kalkuliert“, sagte der Minister. Diese müssten dann von den im jeweiligen Gebiet angeschlossenen Verbrauchern gezahlt werden.
Betroffen seien nicht nur Regionen mit viel erneuerbaren Energien im Norden und Osten, sondern auch der ländliche Raum im Süden. Er schlage deshalb eine stärkere bundesweite Verteilung der durch die erneuerbaren Energien hervorgerufenen Netzkosten über eine pauschale Umlage vor. Die Bundesregierung hatte kürzlich angekündigt, noch in diesem Jahr Vorschläge zur Vereinheitlichung der Netzentgelte zu präsentieren.
Nach Aussage Meyers kann auch die finanzielle Beteiligung von Bürgern und Gemeinden am Ertrag von Windparks zu mehr Akzeptanz führen. Im Nordosten gebe es dafür bereits ein Gesetz. Er forderte eine einheitliche Lösung auf Bundesebene.