Freitag, 29.November 2024 | 18:44

Züge, Busse, Flughäfen betroffen: Superstreik zeigt erste Auswirkungen

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In ganz Deutschland kommt der Verkehr mit Zügen, Bussen und Flugzeugen an diesem Montag weitgehend zum Erliegen.

Um Mitternacht hat ein umfassender Warnstreik mehrerer Gewerkschaften begonnen. Die Ausstände dürften zu erheblichen Ausfällen und zu Staus im gesamten deutschen Verkehrssektor führen. Sie sollen 24 Stunden andauern. In der Nacht zum Montag fielen erste Zugverbindungen im Fern- und Regionalverkehr aus. Am Airport München wurden bereits am Sonntag sämtliche Flüge gestrichen. Wegen des Tarifkonfliktes im öffentlichen Dienst und bei der Bahn hatten die Dienstleistungsgesellschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) den Streikaufruf gestartet.

Auf der Schiene ist der Fernverkehr komplett lahmgelegt, der Regionalverkehr wird größtenteils eingestellt. Bestreikt werden nahezu sämtliche deutsche Flughäfen. Wasserstraßen und Häfen wie der in Hamburg sowie die Autobahngesellschaft sind ebenfalls betroffen. Volle Straßen sind auch deshalb zu erwarten, weil in sieben Bundesländern der öffentliche Personennahverkehr bestreikt werden soll. Viele Menschen dürften dann aufs Auto ausweichen. Hier sehen Sie, wie die Situation bei den einzelnen Verkehrswegen ist. Zudem gehen am Streiktag die Verhandlungen für den Öffentlichen Dienst weiter.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bestreikt den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr. Der Fernverkehr wird komplett, der Regionalverkehr größtenteils eingestellt. Notfahrpläne sind laut Bahn nicht möglich. Auswirkungen sollten bereits seit Sonntagabend und noch am Dienstag zu spüren sein. Fahrgäste, die für diesen Montag oder Dienstag eine Bahnreise gebucht haben, können das Ticket laut Bahn bis 4. April flexibel nutzen. Sitzplatzreservierungen könnten kostenlos storniert werden.

Die deutschen Flughäfen werden von der Gewerkschaft Verdi weitgehend bestreikt. 380.000 Geschäfts- und Privatreisende müssen laut Flughafenverband ADV am Boden bleiben. Nicht betroffen sein soll der Hauptstadtflughafen BER, aber etwa der größte Airport in Frankfurt oder auch der Flughafen München, der bereits am Sonntag den Betrieb eingestellt hat. Am Flughafen der bayerischen Landeshauptstadt fallen an beiden Tagen alle ursprünglich geplanten gut 1500 Verbindungen aus. Erschwert werden nach Einschätzung der Luftverkehrswirtschaft so auch die Vorbereitungen für den Osterreiseverkehr.

Erneut soll der Nahverkehr in all den Bundesländern bestreikt werden, die direkt an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst angebunden sind. Das sind Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Gestreikt werden soll zudem in Bayern, wo ein Tarifvertrag Nahverkehr verhandelt wird. Aus mehreren Ländern hieß es, Schülerinnen und Schüler dürften zuhause bleiben, wenn sie wegen des Warnstreiks nicht zur Schule kommen können.

Mit den Warnstreiks wollen Verdi und EVG den Druck in ihren gegenwärtigen Tarifrunden erhöhen. Unter angespannten Vorzeichen treffen an diesem Montag in Potsdam Verdi und der Beamtenbund dbb erneut auf die Kommunen und den Bund. Hier beginnt die dritte Verhandlungsrunde. Verdi verhandelt für die etwa 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, unter anderem auch für die Beschäftigten des Nahverkehrs und an Flughäfen. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr, mindestens aber 500 Euro monatlich. Die Arbeitgeber wollen keinen Mindestbetrag – und bieten 5 Prozent mehr Lohn über 27 Monate.

In ganz Deutschland sollen im Laufe des Tages mehr als 50 Kundgebungen stattfinden. Die EVG befindet sich in Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn und rund 50 weiteren Unternehmen. Sie fordert bei einer Laufzeit von einem Jahr Lohnerhöhungen von insgesamt zwölf Prozent, mindestens aber 650 Euro als „soziale Komponente“. Bei der EVG stehen weitere Gespräche mit den verschiedenen Bahnunternehmen ab Mitte der Woche an. Mit der Deutschen Bahn soll erst nach Ostern weiterverhandelt werden.

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