In Schwerin wird am Donnerstag der Betrugs-Prozess um die Millionen-Pleite des Wismarer Holzverarbeiters German Pellets fortgesetzt.
Hauptangeklagter ist der ehemalige Geschäftsführer, der zum Prozessauftakt Anfang März wie die beiden Mitangeklagten zu den Vorwürfen geschwiegen hatte. Die Staatsanwaltschaft legt ihnen unter anderem Insolvenzverschleppung, Betrug, Bankrott und Steuerhinterziehung zur Last.
Das Unternehmen hatte zum Zeitpunkt der Insolvenz im Februar 2016 als europaweit größter Pellet-Hersteller gegolten. Am zweiten Prozesstag will das Gericht eine ehemalige Firmenmitarbeiterin als Zeugin hören. Von ihr werden dem Vernehmen nach Auskünfte zu Abläufen und Zuständigkeiten im Unternehmen erwartet.
Der Insolvenzverwalter von German Pellets, Nicolas Rebel, bezifferte laut „Fuldaer Zeitung“ die Gesamtsumme der von allen Gläubigern angemeldeten Forderungen mit über zwei Milliarden Euro. Insbesondere für die rund 17 000 Privatanleger gibt es nach seinen Aussagen wenig Hoffnung, Geld zurückzuerhalten.