Werder Bremen hat sich im Mittelfeld-Duell der Fußball-Bundesliga bei Tabellennachbar Borussia Mönchengladbach mit Glück einen Punkt erkämpft. Der Aufsteiger stagniert nach dem 2:2 (0:0) am Abend damit zwar auf Rang elf, konnte aber einen weiteren Punkt für das Saisonziel Klassenerhalt sammeln. Nachdem Marcus Thuram in der 48. Minute das verdiente Führungstor erzielte, glich Marvin Duksch in der 65. Minute aus. In der 73. Minute brachte Florian Neuhaus die Borussen nochmal verdient in Führung, doch in der 89. Minute traf Werder erneut durch Duksch zum glücklichen Ausgleich.
Dabei konnte sich das Team von Trainer Ole Werner neben Doppelpacker Ducksch auch bei Ersatzkeeper Michael Zetterer bedanken, der den erkrankten Jiri Pavlenka bravourös bei seinem Bundesliga-Startelfdebüt vertrat. Durch das Unentschieden bleiben beide Tabellennachbarn auch punktemäßig mit 31 Zählern Kopf an Kopf im Tabellenmittelfeld.
Deutlich enttäuschender als für den Aufsteiger ist dies freilich für die Borussia, die das gesamte Spiel überlegen war. Alleine Thuram hätte zum Matchwinner werden können, scheiterte aber früh am starken Zetterer (22.) und kurz vor der Pause an seiner eigenen Hochnäsigkeit. Statt den Ball frei vor Zetterer konsequent aufs Tor zu schießen, versuchte es der im Sommer ablösefreie Franzose mit einer aufreizend lässigen Aktion aus der Luft mit der Hacke und scheiterte damit kläglich.
Von Beginn an sahen die 54.042 Zuschauer im ausverkauften Borussia-Park ein intensives Spiel der beiden Tabellennachbarn. Wie erwartet machte die Borussia das Spiel und wirkte dabei lange nicht so behäbig wie zuletzt. Die gezwungenermaßen umformierte Gäste-Abwehr mit zwei Startelf-Debütanten geriet in der ersten Halbzeit einige Male unter Druck. Neben Zetterer verhalf Werder-Coach Ole Werner in der Dreierkette auch dem erst 17 Jahre alten Fabio Chiarodia zu dessen Bundesliga-Startelfdebüt. Laut Datendienst Opta wurde der gebürtige Oldenburger damit sogar zum jüngsten Startelfspieler Werders in der Bundesliga überhaupt.
Der Teenager begann zunächst noch nervös und ermöglichte mit einem Patzer die erste Großchance des Spiels durch Gladbachs Kapitän Lars Stindl (8.), steigerte sich danach aber. Die Gäste spielten lange abwartend und verwirrten die Borussen mit ihren vielen Positions- und Formationswechseln. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit wurde der Aufsteiger, der fünf der zuvor letzten sechs Auswärtsspiele verloren hatte, mutiger.
Nach dem Wechsel war von Werder außer beim Tor nach einer unsicheren Aktion von Borussen-Keeper Jonas Omlin kaum noch etwas zu sehen. Der Schweizer stand erstmals seit dem 0:4 bei Mainz 05 vor drei Wochen wieder im Gladbacher Tor. Doch später bei Ducksch zweitem Treffer musste Omlin erneut hinter sich greifen.