Donnerstag, 28.November 2024 | 00:34

Kein Freifahrtschein für Neuer: Bundestrainer Flick sortiert Müller vorerst aus

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Bundestrainer Hansi Flick geht die EM-Vorbereitung nach der krachenden WM-Enttäuschung in Katar mit großem Elan und klarer Kante an. Freifahrtscheine gibt es nach dem Wüsten-Debakel nicht (mehr). Das bekommen auch zwei Münchner Spieler und ein England-Profi zu spüren.

Thomas Müller soll in dieser Saison kein Länderspiel mehr bestreiten. Manuel Neuer muss nach seiner erhofften Rückkehr um den Posten als Nummer eins im deutschen Tor kämpfen. Kurz vor Nominierung des Kaders der Nationalmannschaft für die ersten Testpartien nach dem WM-Desaster hat Hansi Flick (58) Einblicke in seine Personalplanungen auf dem Weg zur EM 2024 gegeben. Auch prominente Bayern-Spieler müssen sich beim Neuaufbau Richtung Heimturnier beim Bundestrainer erst wieder beweisen.

„Thomas Müller wird bei den nächsten beiden Maßnahmen nicht dabei sein. Das ist mit ihm besprochen, ich möchte jüngeren Spielern bei der Nationalmannschaft eine Chance geben“, sagte Flick dem „Kicker“. Im März und Juni wird Müller also im Aufgebot fehlen. Frühestens im September wird der Bayern-Routinier kurz vor seinem 34. Geburtstag demnach in den DFB-Kreis zurückkehren, sofern Flick dann Bedarf sieht. Die Absprache bedeute keinesfalls, „dass seine DFB-Karriere beendet ist und er für die EM keine Rolle spielt. Warum sollte ich so einem Spieler für immer die Tür zumachen?“, sagte Flick in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“. Diese Turnierperspektive gelte in gleicher Weise für Routinier Ilkay Gündogan (32) von Manchester City.

Flick will im Vorfeld der Heim-EM 2024 wieder für Begeisterung in Deutschland sorgen. „Wenn zum Beispiel Jamal Musiala oder Florian Wirtz am Ball sind, geht ein Raunen durchs Stadion“, sagte er. Dies soll auch bei der Nationalmannschaft passieren, dem 20 Jahre alten Musiala und dem ein Jahr jüngeren Wirtz gehört die Zukunft im deutschen Team. Auf der Müller-Position in der Offensive will Flick auf dem Weg zur EM jüngere Spieler mit mehr Verantwortung betrauen. Explizit nannte er Kai Havertz (23) vom FC Chelsea.

„Kai ist ein genialer Fußballer, sehr reflektiert und in seiner Persönlichkeit sehr erwachsen. Unsere Aufgabe ist, dabei zu helfen, dass solche Spieler dann den nächsten Schritt machen und auch in der Nationalmannschaft Verantwortung übernehmen“, sagte Flick. Bereits im März 2019 war Müller nach dem WM-Fiasko 2018 vom damaligen Bundestrainer Joachim Löw aussortiert worden, das Comeback erfolgte dann im Vorfeld der ins Jahr 2021 verlegten EURO. Beim nächsten WM-Debakel in Katar startete Müller in allen drei Vorrundenspielen.

Auch Kapitän Neuer bekommt keinen Freifahrtschein. Nach einem noch ausstehenden Comeback nach seinem Beinbruch muss sich der Bayern-Schlussmann, der Ende des Monats seinen 37. Geburtstag feiert, dem Konkurrenzdruck stellen. „Der Leistungsgedanke steht im Vordergrund. Es ist nichts in Stein gemeißelt – Manu weiß das“, sagte Flick. Von einer Rückkehr Neuers geht der Bundestrainer aber aus. „Ich bin überzeugt davon, dass er an seine Leistungsgrenze kommt, wenn er wieder zu hundert Prozent fit wird“, betonte Flick. Gegen Peru in Mainz am 25. März und drei Tage später in Köln gegen Belgien wurde Marc-André ter Stegen (30) vom FC Barcelona von Flick als Neuer-Vertreter benannt. Kevin Trapp (32) von Eintracht Frankfurt rückt in die Rolle des Herausforderers. Sein Aufgebot für die beiden Spiele benennt Flick am Freitag.

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