Vorstandschef Robert Marien hat Stellung zu mutmaßlich rechtsradikalen Fans im Umfeld des Fußball-Zweitligisten FC Hansa Rostock genommen „Stand heute sage ich: Wir haben – hoffentlich – kein Problem mit Rechtsradikalismus. Aber wir müssen herausfinden, ob und wie sehr wir einen Nährboden dafür bilden“, sagte 42-Jährige in einem Interview der „Ostsee-Zeitung“ (Freitag).
Beim Auswärtsspiel der Mecklenburger gegen den FC St. Pauli waren nach den Ausschreitungen mit mindestens zwei verletzten Personen auch Aufkleber mit Parolen wie „Heil Hansa“ und „Pommern bleibt deutsch“ im Millerntorstadion gefunden worden. „Diese Aufkleber werden von uns nicht geduldet, das haben wir deutlich gemacht“, sagte Marien.
Gemeinsam mit den Fanbeauftragten der Clubs sollen Initiativen ergriffen werden. „Dabei geht es um Erinnerungskultur mit Blick auf den Nationalsozialismus – zum Beispiel einen Besuch des Konzentrationslagers in Auschwitz“, sagte Marien. „Wir wollen jungen Menschen vermitteln, dass man sehr vorsichtig sein muss, worin etwas münden könnte, wenn man nicht rechtzeitig aufpasst.“ Eine weitere Kampagne sei, „insbesondere Frauen im Ostseestadion einen sicheren Hafen zu bieten“.
An einen Rücktritt hat Hansas Vorstandschef noch nicht gedacht: „Sicherlich gibt es Tage, die mehr Spaß machen und andere weniger. Aber ich habe schon viel erlebt und eins gelernt: Es geht jeden Tag die Sonne auf. Ich habe eine optimistische Lebenseinstellung und diese Grundhaltung immer beibehalten. Krisen müssen bewältigt werden“, sagte er.