Mittwoch, 27.November 2024 | 09:35

Wieder trifft ein Ex-Pariser: FC Bayern schmeißt PSG aus der Champions League

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Die Fußball-Magier Lionel Messi und Kylian Mbappé sind entzaubert, der Triple-Traum lebt: Der FC Bayern hat die Weltauswahl von Paris St. Germain in einer magischen Champions-League-Nacht dank Torgarant Eric Maxim Choupo-Moting ausgeschaltet und sein Europacup-Jubiläum mit dem Viertelfinal-Einzug vergoldet. „Die Spieler haben es wirklich gut umgesetzt“, sagte Trainer Julian Nagelsmann. Wenn sein Team „maximale Gier und Emotionen“ mit der „Qualität, die wir haben“, paare, seien die Bayern „unfassbar gut“.

Die Münchner rangen den französischen Meister im 500. Europacup-Spiel der Vereinsgeschichte mit etwas Glück und viel Geschick mit 2:0 (0:0) nieder und dürfen weiter auf den Henkelpott hoffen. Choupo-Moting staubte in der 61. Minute in klassischer Torjägermanier ab. Kurz zuvor war ein Treffer des 33-Jährigen wegen Abseits zurecht aberkannt worden (52.). In der 89. Minute erhöhte Serge Gnabry auf 2:0, das Hinspiel hatten die Bayern mit 1:0 gewonnen.

“ In so einem Fußballspiel gibts immer wieder Momente, wo du Glück brauchst“, sagte Thomas Müller, der zum „Man of the Match“ gewählt wurde bei DAZN, betonte aber: „In der zweiten Halbzeit haben wir ein bisschen die Scheu abgelegt, wir waren klarer im Verteidigen. Dementsprechend haben wir in der zweiten Halbzeit das bessere Spiel gemacht und verdient gewonnen.“

Der nächste Bayern-Gegner auf dem Weg zum Traumziel Istanbul, wo am 10. Juni das Endspiel steigt, wird bei der Auslosung von Viertel- und Halbfinale am 17. März bekannt. Unter anderem im Topf: Dortmund-Bezwinger FC Chelsea. Vorstandschef Oliver Kahn war unmittelbar vor dem Spiel bemüht, den Druck vor allem auf Nagelsmann abzuschwächen. In diesem Topduell entschieden „Kleinigkeiten, Zehntelsekunden, das Spielglück“, sagte er bei DAZN, „davon alles abhängig zu machen, finde ich sehr abenteuerlich. Das werden wir sicher nicht machen!“ Müssen sie jetzt auch nicht.

Nagelsmann stand im wohl größten Duell seiner kurzen Münchner Ära unter Volldampf. Er trieb seine Elf – dieselbe wie bei der Generalprobe in Stuttgart (2:1) – immer wieder an, feierte gewonnene Zweikämpfe mit Jubelgesten und stritt sich mit der PSG-Bank. Nur zu verteidigen, hatte er betont, würde gegen die Offensivpower aus Paris nicht funktionieren, obwohl der dritte Weltstar Neymar (Knöchel-OP) ja fehlte.

Doch es dauerte keine zwei Minuten, da stürmte Mbappé in hohem Tempo in den Strafraum. Torhüter Yann Sommer hielt seinen Schuss fest. Josip Stanisic, der auf der rechten Abwehrseite den gesperrten Benjamin Pavard vertrat, verlor wenig später den Ball – Messi setzte sich erstmals in Szene, wurde aber von Abwehrchef Dayot Upamecano gestoppt (6.).

Und die Bayern? Suchten den Weg hinter die PSG-Dreierkette zunächst vergeblich. Leon Goretzka gab den ersten Torschuss aus der Distanz ab (16.). Auf der anderen Seite retteten Sommer und der starke Matthijs de Ligt gemeinsam gegen Messi (25.). Paris fand häufig Lücken auf der rechten Münchner Abwehrseite, wo Stanisic seine liebe Müh und Not hatte.

Jamal Musiala hatte nach kurzem Dribbling die beste Bayern-Chance zur Führung (32.). Doch Paris ließ sich auch nicht von einer Verletzung von Kapitän Marquinhos, für den der frühere Leipziger Nordi Mukiele kam (36.), ausbremsen. Dann hätte Sommers misslungenes Dribbling, das der frühere Dortmunder Achraf Hakimi erahnte, fast zum Gegentor geführt. Vitinha schoss den geklauten Ball aufs Tor, de Ligt grätschte heldenhaft und rettete auf der Torlinie (38.).

Mukiele musste zur Pause schon wieder raus, an der Ausrichtung des französischen Meisters änderte dies nichts. Erst mal aber tat sich nach einem unwiderstehlichen Solo von Musiala eine Lücke für Choupo-Moting auf. Er kam im Strafraum zu Fall, für einen Elfmeter reichte es nicht (51.).

Nach dem Abseitstreffer des Angreifers kontrollierte der deutsche Rekordmeister das Geschehen erstmals über einen längeren Zeitraum – und schlug daraus Kapital. PSG-Sechser Marco Verratti verlor gegen die hoch pressenden Müller und Goretzka den Ball. Goretzka bediente „Mr. Choupo“, der nur noch einzuschieben brauchte. Schon im Hinspiel war es mit Kingsley Coman ein ehemaliger PSG-Profi gewesen, der den FC Bayern in Führung brachte.

Doch Paris gab sich nicht geschlagen. Sommer musste bei einem Kopfball von Sergio Ramos sein ganzes Können zeigen (64.) und blieb in der hektischen Schlussphase gefordert – bis Gnabry einen Konter nervenstark verwertete. Die Bayern hatten bis dahin gleich mehrere Konterchancen vergeben, die Fans feierten trotzdem ausgelassen. Erst recht, als der lange verletzte Sadio Mané eingewechselt wurde und sein Comeback feierte. Dessen Tor zählte wegen Abseits jedoch nicht (90.+4) – was jedoch niemanden mehr zu stören schien.

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