Für Landrat Tino Schomann sind die letzten Wochen schon turbulent genug – und ausgerechnet jetzt muss er sich auch noch mit einem Interview von Regierungschefin Manuela Schwesig beschäftigen.
Und wegen dieses Interviews schlägt der Ministerpräsidentin nun aber heftige Kritik entgegen – auch aus den eigenen Reihen. Auf ihre Empfehlung in einem Interview mit dem Deutschlandfunk, die Unterkunft in Upahl möglichst kleiner ausfallen zu lassen, reagierten die Kreistagsfraktionen von Nordwestmecklenburg, mit Ausnahme der AfD, mit einer gemeinsamen Erklärung. Darin fordern sie statt Ratschlägen per Radio-Interview mehr aktive Unterstützung.
Regierungssprecher Andreas Timm erklärte unmittelbar nach der Kritik: „Die Vorwürfe sind falsch. Die Ministerpräsidentin hat in ihrem Interview ausdrücklich Verständnis für die schwierige Lage auf kommunaler Ebene gezeigt. Frau Schwesig hat aber schon vor einigen Tagen gegenüber Landrat Schomann deutlich gemacht, dass sie eine kleinere Lösung in Upahl und die Verteilung auf mehr Gemeinden für besser halten würde. Das zeigt ja auch der beigefügte Brief. Zugleich hat sie deutlich gemacht, dass das Land die Kreise auch weiter unterstützen wird. Das Land unterstützt auch bei den Gesprächen mit den Kommunen im Kreis Nordwestmecklenburg.“
In einem Interview mit uns erzählt Landrat Tino Schomann, warum das komplexe Thema Flüchtlingsunterkünfte ein so aufreibendes Thema ist, um welche Lösungsansätze es bei den regelmäßigen Treffen der Bürgermeister geht – und wie er selbst auf das Interview von Manuela Schwesig reagiert, denn dabei bekommt er auch Rückendeckung von Wismars Bürgermeister Thomas Beyer, dessen Statment hier am Ende des Interviews zu hören sein wird.