Sieben Jahre nach der Insolvenz des Wismarer Holzverarbeiters German Pellets kommt dessen ehemaliger Geschäftsführer vor Gericht.
Der Prozess beginnt am Donnerstag am Landgericht Schwerin, wie ein Gerichtssprecher am Montag mitteilte. Dem heute 66 Jahre alten Angeklagten werden unter anderem Insolvenzverschleppung, Betrug, Bankrott und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Zwei weiteren Angeklagten in dem Prozess werden den Angaben zufolge Betrug und Kreditbetrug zur Last gelegt. Die German Pellets GmbH soll den Ermittlungen zufolge schon fast ein Jahr vor dem Insolvenzantrag am 9. Februar 2016 zahlungsunfähig gewesen sein.
Beim Verkauf von Unternehmensanleihen soll der Geschäftsführer falsche Angaben zur finanziellen Lage der Firma gemacht haben. Den Anlegern soll dadurch ein Schaden in Höhe von 7,2 Millionen Euro entstanden sein. Außerdem soll er trotz Zahlungsunfähigkeit 3,7 Millionen Euro für den beabsichtigten Kauf eines Steinkohlekraftwerks gezahlt haben, das im Anschluss zu einem geringen Preis abgegeben worden sei.
Für den Prozess sind zunächst 29 Verhandlungstermine bis zum 9. August angesetzt.