Dienstag, 26.November 2024 | 13:48

Schwesig fordert kleinere Flüchtlingsunterkunft in Upahl

Share

In den Streit um die Container-Unterkunft für 400 Geflüchtete in Upahl mischt sich jetzt Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) ein.

Sie forderte am Donnerstag im Deutschlandfunk, die geplante Unterkunft zu verkleinern. Sie legte dem Landkreis nahe, nach Möglichkeiten zu suchen, dass die Unterkunft „nicht so groß ausfällt“, sagte sie. Besser seien mehrere kleinere Unterkünfte.

Der zuständige Landrat Tino Schomann (CDU) forderte von Schwesig praktikable Vorschläge, wie er die erwarteten Menschen denn unterbringen solle. Er erklärte, die Unterbringung von bis zu 400 Flüchtlingen im 500-Einwohner-Dorf Upahl sei der Not geschuldet. Seinem Landkreis seien nach Prognosen von Bund und Land wöchentlich 20 bis 30 Flüchtlinge angekündigt. Man brauche Zeit, um dauerhafte Gemeinschaftsunterkünfte für diese Menschen zu errichten. Die Containerunterbringung in Upahl könne diese Zeit schaffen, das habe ihm das Innenministerium bestätigt.

Außerdem fehle es an Betreuungs- und Wachpersonal, um mehrere kleinere Unterkünfte zu betreiben. Der Wohnungsleerstand in der Region belaufe sich auf zwei Prozent. Geeignete Bundes- und Landesimmobilien stünden in der Region nicht zur Verfügung. Ein Vorschlag zur Anmietung eines Hotels mit 350 Plätzen in Gägelow bei Wismar hätte auch auf dem Tisch gelegen.

„Mit ihren Aussagen fällt Frau Ministerpräsidentin Schwesig ihrem eigenem Innenministerium in den Rücken, welches die Unterkunft Upahl genehmigt hat“, erklärte Schomann. „Vor allem fällt sie aber den Kreistagsmitgliedern der unterstützenden Fraktionen im Kreistag Nordwestmecklenburg in den Rücken, die es sich nicht leicht gemacht haben, diese schwere Entscheidung für den zeitweisen Standort Upahl mitzutragen. Die Alternative wäre die Belegung einer Sporthalle nach der anderen.“

Nicht die Landräte und Kreistage seien für die aktuelle Situation verantwortlich. Das Land selbst könne für eine zeitweise Entlastung sorgen, indem es seine Kapazitäten in den Erstaufnahmeeinrichtung des Landes erhöhe, um den Kommunen Zeit zu geben, ihre Kapazitäten zu erweitern. „Im Vergleich zu 2015/2016 fehlen über 3000 Plätze in den Einrichtungen des Landes.“ Das Land lehnt bisher eine Aufstockung seiner Erstaufnahme-Kapazitäten ab.

Folge uns...

lass' uns dir doch helfen

Mit einem Stichwort oder auch nur einem Namen findest du, wonach du suchst

Unser gesamtes Archiv mit tausenden Artikeln, Beiträgen und zahlreichen Informationen steht dir bei der Suche zur Verfügung. Dabei stehen dir alle Bereiche wie z.B. Politik, Sport, Wirtschaft oder Rostock, Schwerin, Wismar zur Verfügung.