In der Debatte um Standorte für Flüchtlingsunterkünfte wollen die Kommunen im Kreis Nordwestmecklenburg mehr Flexibilität.
Wie das Büro des Bürgermeisters von Grevesmühlen am Mittwoch präzisierte, wünsche man sich, dass für Unterkünfte auch Flächen von nur 1000 Quadratmetern mit Kapazitäten für bis zu 50 Personen grundsätzlich in Betracht gezogen würden. Dies bedeute nicht, dass alle Unterkünfte derart klein ausfallen müssten.
Bisher hatte die Kreisverwaltung von Mindestkapazitäten zwischen 100 und 150 Personen und Flächen ab 5000 Quadratmetern gesprochen. Nur solche Unterkünfte seien wirtschaftlich zu betreiben.
Am Montag hatten mehrere Bürgermeister größerer Städte im Kreis dem Landrat Tino Schomann (CDU) und Vertretern des Kreistages ihre Lösungsvorschläge vorgestellt. Sie wünschen sich eine mit allen Gemeinden abgestimmte Gesamtlösung. Auch innerhalb der Städte wünsche man sich einen transparenten Prozess. „Ich möchte dazu ausdrücklich erwidern, dass die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass demokratische Prozesse ein Mehr an Akzeptanz erbringen“, sagte hierzu der Bürgermeister von Grevesmühlen, Lars Prahler.
Zudem wird unter anderem gefordert, dass temporäre Unterkünfte ein klares Ablaufdatum haben, dauerhafte Gemeinschaftsunterkünfte nur in den fünf größten Gemeinden des Kreises entstehen, der Kreis ein Integrationskonzept erarbeitet, Schul- und Kitaentwicklungspläne angepasst werden und das Land an den betreffenden Standorten den Wohnungsbau schnellstmöglich vorantreibt.