Traumtore, Torwartpatzer – und am Ende ein Debakel für Jürgen Klopps FC Liverpool: Die Reds haben an einem spektakulären Champions-League-Abend die nächste bittere Pleite gegen ihren Angstgegner Real Madrid kassiert und stehen nach dem Achtelfinal-Hinspiel vor dem Aus. Liverpool unterlag trotz einer Zwei-Tore-Führung mit 2:5 (2:2) und verpasste damit auch eine Revanche für die Finalniederlage im vergangenen Sommer deutlich. Im Rückspiel am 15. März hat Titelverteidiger Real Heimrecht.
An der Anfield Road brillierten die Offensivstars, hinten leisteten sich beide Torhüter schlimme Aussetzer. Real führte früh durch ein Hackentor von Darwin Núñez (4.) und einen wachen Moment von Mohamed Salah (14.): Der Ägypter nutzte Thibaut Courtois‘ missglücktes Dribbling.
Vinicius Junior (21./36.) glich schon bald aus, erst sehenswert, dann ohne viel Mühe: Liverpools Torwart Alisson schoss seinen brasilianischen Landsmann an. Nach der Halbzeit legten dann Eder Militao (47.) und Karim Benzema (55./67.) nach. Real bleibt damit ein Albtraum für Liverpool, auch unabhängig von der Finalniederlage 2022: Der letzte Sieg gegen Madrid liegt 14 Jahre zurück.
Auch deshalb schien die Ausgangslage schon im Vorfeld recht eindeutig. Die Engländer, in der heimischen Premier League momentan nur Durchschnitt, hatten keinen Grund „für eine große Klappe“, sagte Klopp. Reals Starensemble war der Favorit, und zu diesem gehörte überraschend auch Toni Kroos. Der Weltmeister von 2014 hatte sich rechtzeitig von seinen Magenproblemen erholt, war dem Team am Dienstagmorgen nachgereist, wurde am Abend aber erst in der 87. Minute eingewechselt.
Die Auswärts-Aufgabe war nun deutlich schwieriger für Madrid, der Titelverteidiger blieb aber bemerkenswert ruhig, schlug durch Vinicius doppelt zu und hatte das Spiel nur zwei Minuten nach der Pause gedreht: Eder Militao war per Kopf erfolgreich. Als dann auch Benzema zweimal traf, lachte Klopp an der Seitenlinie ein resignierendes Lachen.