Donnerstag, 28.November 2024 | 04:01

Drese: MV bildet Mediziner weit über eigenen Bedarf aus

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Ungeachtet zunehmender Lücken bei der medizinischen Versorgung vor allem in ländlichen Regionen will Mecklenburg-Vorpommern die Zahl der Medizin-Studienplätze nicht erhöhen.

Wie Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) am Montag im Landtag in Schwerin sagte, werden an den Universitäten in Rostock und Greifswald derzeit fast 3400 Humanmediziner ausgebildet. Das seien rechnerisch 2,25 je 1000 Einwohner und damit anteilig fast doppelt so viele wie etwa in Bayern oder Sachsen. „Mecklenburg-Vorpommern bildet schon weit über den eigenen Bedarf aus“, sagte Drese. Andere Länder seien nun in der Pflicht, mehr auszubilden.

Ziel bleibe, mehr Medizinabsolventen für eine Tätigkeit im Land zu gewinnen und so frei werdende Landarztstellen zu besetzen. Die Landarztquote bei der Besetzung von Studienplätzen oder Investitionsbeihilfen für junge Ärzte bei der Niederlassung seien Maßnahmen dazu, erklärte Drese. Ärzteverbänden zufolge geht etwa jeder dritte der rund 1200 Hausärzte im Nordosten in den kommenden zehn Jahren in den Ruhestand.

Für die oppositionelle CDU hatte die Abgeordnete Katy Hoffmeister die Landesregierung unter Hinweis auf die Personalengpässe aufgefordert, die Zahl der Plätze für Studienanfänger um 100 zu erhöhen. Sie verwies auf Forderungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), die Zahl der Medizin-Studienplätze bundesweit um 5000 zu erhöhen, um den Bedarf zu decken. „Der Ärztemangel ist kein Szenario, er ist ein ganz praktisches Problem“, sagte Hoffmeister. Es gingen nicht nur viele Ärztinnen und Ärzte in Ruhestand, eine alternde Gesellschaft brauche auch mehr Mediziner.

Für ihren Antrag fand die CDU im Landtag keine Mehrheit. Redner der Koalitionsfraktionen von SPD und Linke verwiesen wie Drese auf die überproportional hohe Medizin-Studienrate im Nordosten. Zudem begründeten sie die Ablehnung mit den hohen Zusatzausgaben. Bei Kosten von mehr als 200.000 Euro je Medizinstudium müsse das Land selbst bei hälftiger Übernahme durch den Bund jährlich etwa zehn Millionen Euro bereitstellen, erklärte der Linken-Abgeordnete Christian Albrecht.

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