Mittwoch, 27.November 2024 | 20:49

Keine zusätzliche Förderung für Ausbildung in Mangelberufen

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Die Landesregierung in Schwerin sieht derzeit weder Möglichkeiten noch Notwendigkeiten, die Berufsausbildung in sogenannten Mangelberufen mit zusätzlichen staatlichen Hilfen zu fördern.

Bund und Land gewährten bereits umfangreiche Unterstützung für die duale Ausbildung, sagte Finanzminister Heiko Geue (SPD) am Montag in der Sondersitzung des Landtags in Schwerin. Als Beispiele nannte er Miet- und Fahrtkostenzuschüsse.

Die AfD hatte vorgeschlagen, Lehrlingen, die sich für eine Ausbildung in Branchen mit akutem Fachkräftemangel entscheiden, einen Landeszuschuss von 100 bis 200 Euro im Monat zu gewähren. Als Gegenleistung müssten sich die Zuwendungsempfänger verpflichten, für fünf Jahre in Mecklenburg-Vorpommern in dem Beruf tätig zu sein, erklärte der AfD-Abgeordnete Michael Meister. Die jährlichen Kosten bezifferte er mit 12 Millionen Euro bei 5000 Förderfällen. Lehrlinge fehlen insbesondere in Branchen wie Metallverarbeitung, Gastronomie, Agrarwirtschaft und Pflege.

Redner der anderen Fraktionen pflichteten der Darstellung bei, dass die Fachkräftesicherung eine der aktuell größten Herausforderungen sei, doch lehnten sie den Antrag der AfD geschlossen als ungeeignet ab. Sie verwiesen unter anderem auf die Verantwortung der Unternehmen selbst, durch gute Arbeitsbedingungen und angemessene Vergütung für ihren Fachkräftenachwuchs zu sorgen.

Der in der Vorwoche vorgestellte Ausbildungsreport des DGB hatte offenbart, dass Lehrlinge häufig Überstunden leisten müssen und auch mit Aufgaben betraut werden, die nichts mit ihrer Ausbildung zu tun hätten. Zudem war eine unzureichende Berufsberatung in den Schulen konstatiert worden.

Die Wirtschaft im Nordosten klagt schon länger über fehlenden Berufsnachwuchs. Allein im Handwerk blieben im Vorjahr etwa 750 Lehrstellen unbesetzt. Groß sind die Lücken auch in Industrie, Handel und Gastronomie. Den Arbeitsagenturen wurden 2022 rund 7600 Ausbildungsplätze angezeigt. Dem standen knapp 3600 gemeldete Bewerber gegenüber. Als Gründe für den Mangel an Azubis gelten die demografische Entwicklung und eine gestiegene Neigung zum Studium.

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