Trotz winterlicher Temperaturen buchen Strand-Fans an der Ostsee stellenweise schon jetzt Strandkörbe für den Sommer.
In Warnemünde, das als Geburtsort des Strandkorbs gilt, haben die Reservierungsanfragen beim Vermieter Alexander Fritz deutlich angezogen. Anfragen und auch schon bezahlte Reservierungen und Bestellungen kämen tatsächlich aus fast allen Bundesländern. „Das ging schon im Oktober, November und Dezember für die Saison 2023 los“, sagte Fritz. Von seinen 318 Strandkörben sind 45 Saisonstrandkörbe. „Die sind alle sehr begehrt.“
Die Saison in dem zu Rostock gehörenden Ostseebad dauert vom 1. April bis 15. Oktober. Am Strand werden jedes Jahr rund 2200 Strandkörbe aufgestellt, davon allein 300 an der Strandoase Treichel. Dort gibt es ebenfalls Körbe gleich für die ganze Saison zu mieten. „Aber davon bieten wir bewusst nur 15 an“, sagte Franziska Treichel. Die Nachfrage nach diesen Strandkörben sei hoch. Ein Jahreskorb kostet je nach Lage 500 bis 600 Euro.
Am Strand von Binz und Prora auf Rügen werden nach Angaben der dortigen Kurverwaltung im Sommer etwa 2000 Körbe aufgestellt. In Binz bei der Strandkorb-Vermietung von Martin Kruggel gibt es nach Aussage einer Mitarbeiterin auch schon viele Anfragen. Dort konnte man zuletzt allerdings noch keine Buchungen aufnehmen, da noch die Genehmigung der Gemeinde zur Aufstellung fehlte. Martin Grimmer vermietet 150 Strandkörbe am Südstrand von Sellin. Für die Monate August und Juli sei eine Vorbuchung durchaus sinnvoll, sagte er. Er nehme Buchungen in der Regel aber erst ab Ostern an.
Sehr viele Vorbuchungen verzeichnet nach eigenen Angaben etwa Totti’s Strandkorbvermietung mit 200 Körben im Ostseebad Baabe im Südosten von Rügen. Für die Monate Juli und August seien etwa 70 Prozent weg. Täglich kämen online sechs bis acht Buchungen hinzu. Ab März/April rechnet der Verleiher damit, dass diese Sommermonate komplett voll sein werden.
Weiter südöstlich, in den Kaiserbädern der Sonneninsel Usedom, werden laut Kurverwaltung in der Saison etwa 4000 Strandkörbe aufgestellt. Es gebe in Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin knapp 40 gewerbliche Vermieter, sagte Mike Golon. Hinzu kämen private Strandkörbe etwa von Ferienunterkünften. Die Vermieter starteten in der Regel Stück für Stück ab Ostern.
Einer der Anbieter dort ist Ringo Paukewadt. „Wir haben noch gut Kapazitäten“, sagte der Vermieter von 150 Strandkörben im Zentrum Ahlbecks. Die Vorbuchungen lägen unter 20 Prozent. Das sei für diese Zeit aber gut. Buchungen seien bei ihm erst seit drei bis vier Jahren per Internet möglich. Es gingen aber ständig Buchungen ein. In der Regel werde zeitnah direkt am Strand vermietet. Einige Gäste riefen auch vier bis fünf Wochen vorher an, Stammgäste auch noch früher. Wirklich voll vermietet seien seine Körbe nur etwa 20 bis 25 Tage in der Hauptsaison, wenn das Wetter gut sei.
Mayk Borchardt vermietet 80 Körbe am Hundestrand von Zinnowitz auf Usedom. Bei ihm könne man ab Mai buchen. „Wir haben täglich immer Strandkörbe frei. Ist gar kein Problem.“ Generell gebe es auf Usedom zwar einen Vorbuchungsstand. „Aber hier kriegt man immer einen freien Strandkorb.“