Dienstag, 26.November 2024 | 19:23

Deutsche Handballer brechen im Viertelfinale fatal ein

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Eine Halbzeit lang lebt der Traum der deutschen Nationalmannschaft von einer WM-Medaille – doch nach der Pause bricht das Team gegen die abgezockten Franzosen und den überragenden Torwart Remi Desbonnet auseinander und kassiert eine deutliche Niederlage.

Eine leidenschaftliche Vorstellung, ein ganz starker Torwart – doch der Medaillentraum ist geplatzt: Deutschlands Handballer haben das WM-Halbfinale nach lange beherztem Kampf verpasst. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason verlor ihr Viertelfinale gegen Olympiasieger Frankreich mit 28:35 (16:16) und musste ihre Hoffnungen auf das erste WM-Edelmetall seit dem goldenen Wintermärchen 2007 begraben.

Lange Zeit hielt Deutschland die Partie gegen den Rekordweltmeister offen, führte kurz nach der Pause sogar noch mit 20:18. Doch am Ende konnte auch der famos haltende Andreas Wolff die Niederlage gegen den Rekordweltmeister nicht verhindern – in der zweiten Halbzeit kostete eine schwache Wurfausbeute der DHB-Auswahl den durchaus möglichen Sieg gegen den routinierten Gegner. Bester deutscher Torschütze war vor rund 5500 Zuschauern in Danzig Kapitän Johannes Golla mit sechs Treffern. Es bleibt dabei: Deutschland kann gegen Weltklasse-Teams bei großen Turnieren einfach nicht gewinnen.

Das Turnier ist für das deutsche Team nach dem Viertelfinal-Aus noch nicht beendet. Am Donnerstagmorgen reisen Golla und seine Mitspieler nach Stockholm. Anstatt in der schwedischen Hauptstadt am Wochenende aber nach 16 Jahren wieder um den WM-Titel zu spielen, geht es nun in zwei sportlich unbedeutenden Partien um die Plätze fünf bis acht. Gegner am Freitag in der Tele2-Fußballarena ist zunächst Afrikameister Ägypten.

„Die Franzosen haben keine Schwachstellen“, sagte Gislason vor der Partie im ZDF: „Wir müssen ein richtig gutes Spiel machen, hinten wie vorne.“ Doch der DHB-Coach und sein Team mussten sich erstmal gedulden. Die Partie begann wegen der doppelten Verlängerung im vorherigen Spiel zwischen Norwegen und Spanien (34:35) mit 22-minütiger Verspätung. Dies, orakelte DHB-Sportvorstand Axel Kromer, sei „für uns vielleicht ein Vorteil. Die Franzosen kennen den Ablauf vor so einem Viertelfinale etwas besser. Jetzt ist es für alle neu.“

Tatsächlich zeigte sich die Gislason-Sieben nach der unfreiwilligen Verzögerung von Beginn an hellwach. Weil Golla und Co. vorne fast jeden ihrer Würfe versenkten und hinten Keeper Wolff glänzend startete, führte Deutschland schnell mit 5:3 (5.) und 8:5 (10.). Und als Christoph Steinert nach einer Viertelstunde auf 11:7 erhöhte, trommelte Frankreichs Trainer Guillaume Gille seine Stars um Nikola Karabatic und Dika Mem zu einer ersten Auszeit zusammen. Das deutsche Angriffsspiel kam fortan ins Stocken, die Franzosen zogen das Tempo nun merklich an. Und so dauerte es keine vier Minuten, bis Nedim Remili ausglich. In dieser Phase mit fünf Minuten ohne eigenen Treffer war es immer wieder Wolff, der das DHB-Team mit seinen Paraden mehrfach vor einem Rückstand bewahrte und damit im Spiel hielt.

„Es ist ein absolut rassiges Spiel mit riesigem Tempo und riesigem Herz von beiden Seiten“, sagte Kromer zur Pause. Und Teammanager Oliver Roggisch meinte: „Mit so einem Andi Wolff im Team müssten wir eigentlich führen.“ Der zweite Durchgang startete allerdings mit der ersten französischen Führung. Die DHB-Auswahl antwortete zwar mit drei Treffern in Serie, verpasste es bei einem Tempogegenstoß durch Patrick Groetzki allerdings, auf 20:17 zu erhöhen. Bei den Franzosen wurde nun Remi Desbonnet, der etatmäßige Ersatzkeeper hinter dem zukünftigen Kieler Vincent Gerard, immer mehr zum Faktor. Acht Minuten ohne Treffer brachten das DHB-Team um seine Siegchance.

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