Der Bauverband Mecklenburg-Vorpommern rechnet für das zurückliegende Jahr mit einem erneut rückläufigen Geschäft.
„Über das Gesamtjahr 2022 wird feststellbar sein, dass die Bautätigkeit in unserem Bundesland zurückgegangen ist“, prognostizierte Verbands-Hauptgeschäftsführer Jörn-Christoph Jansen am Donnerstag in Schwerin.
Zwar habe der Umsatz im Bauhauptgewerbe in den ersten zehn Monaten mit knapp 1,6 Milliarden Euro fast 13 Prozent über dem Vorjahreswert gelegen. Grund dafür seien aber die gestiegenen Preise. Real müsse von einem Volumen unter dem des Vorjahres ausgegangen werden, sagte Jansen. Preisbereinigt liege das Minus bei 3,2 Prozent. Im Jahr 2021 hatte die lange Zeit boomende Branche bereits ein Umsatz-Minus von 1,6 Prozent verkraften müssen.
Wichtigster Bereich war in den ersten zehn Monaten des Jahres 2022 erneut der Wirtschaftsbau mit einem Umsatz von 592 Millionen Euro. Dicht dahinter folgt der öffentliche Bau mit 586 Millionen Euro, wobei fast die Hälfte dieser Gelder in den Straßenbau flossen. Der Wohnungsbau, der 2021 deutlich geschrumpft war, legte den jüngsten Daten zufolge ebenfalls wieder zu und trug 408 Millionen Euro zum Gesamtumsatz bei.
Das Volumen der Auftragseingänge für Baubetriebe mit 20 und mehr Mitarbeitern stieg in den ersten zehn Monaten um 27,6 Prozent, wobei sich dort die Preissteigerungen für Material und Energie kräftig niederschlugen. Anders als im Wirtschafts- und im öffentlich finanzierten Bau gingen im Wohnungsbau jedoch auch real weniger Aufträge ein. Preisbereinigt ergebe sich bei den Auftragseingängen insgesamt ein Minus von etwa einem Prozent, teilte Jansen weiter mit.
Ungeachtet dieses Trends habe die Beschäftigung leicht um gut zwei Prozent zugenommen. In Betrieben mit 20 und mehr Mitarbeitern seien landesweit nun 10.450 Menschen tätigt, die Baubranche insgesamt gebe im Nordosten aber mehr als 20.000 Menschen Arbeit.