Die Gerichte in Mecklenburg-Vorpommern verurteilen immer weniger Menschen. Im Jahr 2021 zählte das Statistische Landesamt 12 550 Verurteilte und damit 9,6 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Zahlen sinken seit Jahren – im Vergleich zu 2005 beträgt das Minus sogar 43,7 Prozent.
Gründe für die Entwicklung nannten am Mittwoch weder das Statistikamt noch das Justizministerium. Die Einwohnerzahl des Landes hat von 2005 bis 2021 von 1,7 auf 1,6 Millionen abgenommen. Dies entspricht einem Rückgang um etwa 6 Prozent. Die Zahl der Richter sank im gleichen Zeitraum von 487 auf 442 und damit um 9,2 Prozent.
Besonders stark schrumpfte die Zahl der verurteilten jungen Menschen. Wurden im Jahr 2005 noch 3956 Jugendliche und Heranwachsende im Alter von 14 bis 20 Jahren verurteilt, waren es 2021 nur noch 874 – ein Minus von 77,9 Prozent. Dagegen nahm die Zahl verurteilter älterer Menschen leicht zu – von 827 im Jahr 2005 auf etwas mehr als 1000 in den Jahren 2019 und 2020. Zuletzt lag sie bei 997.