Auf einem Bauernhof in Nordwestmecklenburg hat es einen weiteren Fall von Vogelgrippe gegeben.
Wie das Landratsamt am Mittwoch in Wismar mitteilte, haben Untersuchungen im zuständigen Friedrich-Loeffler-Institut den Eintrag des hochansteckenden Influenzavirus H5N1 in dem Tierbestand des Hobbyhalters in Kirch Grambow nördlich von Gadebusch bestätigt.
Etwa 100 Tiere, vor allem Hühner, aber auch Enten und einige Gänsen, seien an der auch Geflügelpest genannten Krankheit verendet oder getötet und dann zum Schutz vor der Ausbreitung der Tierseuche entsorgt worden. Auf dem betroffenen Hof seien erste Desinfektionsmaßnahmen erfolgt, hieß es.
Als weitere Vorsorgemaßnahme wurde rund um den kleinen Ort ein Sperrbezirk von drei Kilometern und eine Überwachungszone von zehn Kilometern Umkreis festgelegt. Für diese Bereiche gelten laut Landratsamt für mindestens drei Wochen spezielle Vorschriften für das Betreten der Höfe, die Unterbringung und den Verkauf von Tieren.
Ersten Erkenntnissen zufolge hängt der neue Fall nicht mit der jüngsten Vogelgrippe-Welle im Nordosten zusammen, die ihren Ursprung in der Landesgeflügelschau Mitte November in Demmin hatte. Danach waren laut Agrarministerium in 56 Haltungen Infektionsfälle registriert worden. 3800 Enten, Hühner und Tauben verendeten oder mussten getötet werden. Auf dem nun betroffenen Grundstück in Kirch Grambow befinde sich ein Hofteich, zu dem die Nutztiere Zugang gehabt hätten und so auch Kontakt zu Wildenten, teilte das Landratsamt mit.
„Wir haben immer wieder vor diesem speziellen Risiko gewarnt und zur Einhaltung der Biosicherheitsvorschriften aufgefordert. Ich möchte noch mal klarstellen, direkte und indirekte Kontakte zwischen Wildvögeln und dem eigenen Geflügelbestand müssen sicher verhindert werden. Anderenfalls muss das Geflügel in den Stall oder in eine Voliere“, betonte Landrat Tino Schomann (CDU).
Auch Agrarminister Till Backhaus (SPD) hatte dazu aufgefordert, die Seuchengefahr weiter ernst zu nehmen. Das Virus grassiere unter Wildvögeln, die derzeit noch massenhaft im Land Station auf ihrem Weg nach Süden machten. Deshalb sei Vorsicht geboten, um ein Überspringen auf das Nutzgeflügel zu verhindern.