Zwei Jahrzehnte nach der Einführung des Euro als Bargeld-Zahlungsmittel werden in Mecklenburg-Vorpommern noch immer Hunderttausende D-Mark in die beiden Filialen der Bundesbank in Rostock und Neubrandenburg gebracht.
In diesem Jahr waren es bis zum Stichtag 13. Dezember 458.000 Mark, die in rund 234.000 Euro gewechselt wurden, wie ein Bundesbank-Sprecher in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die Schalterbeamten zählten 1619 Transaktionen. Das heißt, dass im Schnitt jeweils rund 283 D-Mark in Euro getauscht wurden.
Dabei muss das Geld nicht nur von Einwohnern Mecklenburg-Vorpommerns kommen, sondern kann von Menschen aus allen Regionen und Ländern eingezahlt werden. Die D-Mark sei in den 1990er-Jahren inoffiziell auch Zweitwährung in einigen Balkan-Ländern gewesen, hieß es aus der Bundesbank. Es komme deshalb durchaus vor, dass Angehörige von dort Verstorbenen gefundenes oder geerbtes Bargeld dann in Deutschland umtauschen.
In Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zusammen waren bis Mitte Dezember fast 3,05 Millionen D-Mark (1,56 Millionen Euro) umgetauscht worden. Im Vorjahr waren es rund 2,98 Millionen D-Mark. Bundesweit sind dieses Jahr mehr als 49 Millionen D-Mark zum Eintauschen gebracht worden.
Fast 21 Jahre nach der Einführung des Euro-Bargeldes sind D-Mark-Scheine und -Münzen im Milliardenwert noch nicht zurückgegeben. Nach Angaben der Bundesbank belief sich der noch ausstehende Gesamtwert Ende November auf knapp 12,3 Milliarden Mark (etwa 6,29 Mrd Euro). Ein Teil davon dürfte in Münzsammlungen liegen, vermuten Experten.
Deutschland ist eines von sechs Ländern im Euroraum, die sowohl nationale Banknoten als auch nationale Münzen unbefristet umtauschen. Der Umtausch der alten Scheine und Münzen ist bei allen 31 Filialen der Deutschen Bundesbank oder per Postweg über die Filiale Mainz möglich. Der Wechselkurs ist unverändert: Einen Euro bekommt man für 1,95583 D-Mark. Der Euro wurde am 1. Januar 2002 als Bargeld-Zahlungsmittel eingeführt.