Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet wieder einen Anstieg der Firmenpleiten. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform geht für das laufende Jahr von 42 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen aus, nach jeweils 38 in den beiden vorhergehenden Jahren.
Wie Creditreform am Dienstag mitteilte, verbesserte sich MV dennoch im Vergleich der Bundesländer von Rang sechs auf den mit Brandenburg geteilten dritten Rang. Zuletzt hatte Creditreform 2019 mit 49 je 10.000 Unternehmen einen Anstieg der Firmenpleiten im Nordosten im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.
Bundesweit stellte Creditreform erstmals seit der Weltfinanzkrise im Jahr 2009 wieder einen Anstieg bei den Firmenpleiten fest. „Die anhaltende Inflation, die steigenden Zinsen und Energiekosten sowie eine zunehmend verschärfte Wettbewerbssituation gehen bei vielen Unternehmen an die Substanz“, sagte der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik Ludwig Hantzsch. Insgesamt habe es in diesem Jahr 14.700 Unternehmensinsolvenzen gegeben – 570 oder 4,0 Prozent mehr als 2021. Direkt davon betroffen waren in diesem Jahr geschätzt 175.000 Beschäftigte – 34.000 mehr als 2021.
Vor allem Großinsolvenzen haben den Angaben zufolge zugenommen – darunter auch die MV Werften mit 2300 Beschäftigten und Standorten in Wismar, Rostock und Stralsund. Die höchsten Insolvenzquoten werden für die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg angegeben, die niedrigste Quote für Bayern.