Freitag, 08.November 2024 | 07:40

Warntag: Nur 60 Prozent in MV über Sirenen alarmierbar

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In Mecklenburg-Vorpommern können nach Angaben des Schweriner Innenministeriums im Katastrophenfall nur 60 Prozent der Bevölkerung per Sirene gewarnt werden.

Aktuell gebe es 1600 Sirenen im Nordosten, teilte das Ministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Am Donnerstag soll bei einem bundesweiten Warntag getestet werden, wie die Bevölkerung im Notfall informiert werden kann. Ein erster Warntag vor zwei Jahren galt als Fehlschlag.

Weil noch immer kein flächendeckendes Sirenennetz existiert, werde ein „Warnmittelmix“ zur Warnung der Bevölkerung genutzt, erklärte eine Ministeriumssprecherin. Dazu gehörten etwa das vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe betriebene Modulare Warnsystem „MoWaS“, die Warn-App «Nina», Rundfunksender oder Lautsprecherdurchsagen vor Ort. Erstmals soll es in diesem Jahr zudem das „Cell Broadcast“ geben, eine direkte Nachricht aufs Smartphone.

Nach dem ersten Warntag vor zwei Jahren wurde deutlich, dass es auch in Mecklenburg-Vorpommern viel zu wenige Sirenen gibt, um alle Bürger im Katastrophenfall zu warnen. Der Bund legte ein Programm zur Nachrüstung auf. Doch offenbar kommt die Installation neuer Sirenen nicht überall gleich gut voran. So beantragte Schwerin laut Innenministerium die Förderung von 17 Sirenen, die auch alle bewilligt worden seien.

Letzte Woche teilte die Landeshauptstadt jedoch mit, dass es am bundesweiten Warntag kein Sirenengeheul geben werde, weil es nur an zwei Standorten Sirenen gebe. Zwar habe die Stadtvertretung im Januar beschlossen, wieder Sirenen zur Bevölkerungswarnung in Schwerin zu installieren. Dieses Vorhaben sei aber «noch nicht abgeschlossen». Deutschlandweit sollen am Donnerstag zeitgleich um 11.00 Uhr Warnungen unter anderem über Radio, Stadtinformationstafeln und Sirenen erfolgen.

In Rostock sieht die Lage anders aus. Im Jahr 2020 war dort das bereits bestehende Sirenennetz der Stadt ergänzt worden, so dass 19 Anlagen verteilt auf das gesamte Stadtgebiet zur Verfügung stehen. Bis Ende 2022 soll das Netz nochmals erweitert und die letzten verbliebenen Lücken geschlossen werden, hatte die Hansestadt jüngst mitgeteilt.

Das Innenministerium betonte, dass die Landkreise und kreisfreien Städte für die Warnung der Bevölkerung zuständig sind. Das Land habe bisher darauf verzichtet, verbindliche Vorgaben zur Errichtung von Sirenen zu machen. Deshalb gebe es weder einen Landesplan zur Einrichtung eines flächendeckenden Netzes noch Vorstellungen, bis wann es fertig sein soll.

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