Gastronominnen und Hoteliers in Deutschland beklagen ein schlechtes Weihnachts- und Silvestergeschäft.
Gut 60 Prozent der Betriebe berichten, dass ihr wichtiges Jahresendgeschäft schlechter laufe als 2019, wie der Branchenverband Dehoga zur Umfrage unter 2820 Firmen mitteilte. Im November zeigte sich ein nominales Umsatzminus von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. Für Januar bis November 2022 verzeichnen die Betriebe demnach Einbußen von 8,0 Prozent. Zudem seien Buchungen und Reservierungen für Dezember durchwachsen. Je ein Drittel bezeichnete die Lage als gut, befriedigend oder schlecht.
„Wir wissen jedoch auch, dass die Gäste heute viel kurzfristiger buchen“, sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. „So bleibt noch Hoffnung auf die Belebung des Weihnachts- und Silvestergeschäftes.“ Steigende Energiekosten sind für 89 Prozent der Unternehmen noch immer die größte Herausforderung, gefolgt von hohen Kosten für Lebensmittel (81 Prozent) und Personal (68 Prozent). So sehen 41,9 Prozent mit Sorge dem kommenden Jahr entgegen, weil sie fürchten, in die Verlustzone zu rutschen.
Die von der Bundesregierung beschlossene Gas- und Strompreisbremse sei zwar eine geeignete Maßnahme, um Verbraucher wie Unternehmen zu entlasten, erklärte Zöllick. Allerdings sollte der Referenzwert für die Unternehmen der Branche der Verbrauch von 2022 und nicht von 2021 sein. Denn im vergangenen Jahr seien Hotels, Restaurants oder Gaststätten von Januar bis in den Mai hinein im Lockdown gewesen. Aufgrund der coronabedingten Schließungen hätten die Verbrauchswerte von Gas und Strom 2021 teilweise bis zu 35 Prozent unter denen von 2019 gelegen, erläuterte der Chef des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga).
Die hohe Inflation von zehn Prozent und die teure Energie belasten den privaten Konsum. Denn wegen der Kaufkraftverluste wollen viele Deutsche den Gürtel enger schnallen.