Angesichts von Engpässen in deutschen Kinderkliniken durch die aktuelle Erkältungswelle fordert Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig die Abschaffung des Fallpauschalen-Systems in der Kinder- und Jugendmedizin. Die Vergütung der Behandlungen müsse auskömmlich gestaltet werden, verlangte die SPD-Politikerin am Montag in Schwerin. „Das bisherige System hat dazu geführt, dass die Kinder- und Jugendmedizin stark geschwächt worden ist.“
Zusätzlich müssten Vorhaltekosten für eine gute Versorgung auch in angespannten Situationen berücksichtigt werden. „Auf diese Probleme weisen wir seit Jahren hin.“ Mecklenburg-Vorpommern hatte bereits vor zwei Jahren eine Bundesratsinitiative gestartet, um die Finanzierung von Kinderkliniken auf eine neue Basis zu stellen. Hintergrund ist, dass im ländlichen Raum immer mehr Kinderstationen geschlossen werden, weil sie aus Sicht der Krankenhausbetreiber nicht wirtschaftlich sind.
Bei Kindern nehmen derzeit bundesweit Atemwegserkrankungen vor allem aufgrund von RS- und Grippeviren zu. Kinderkliniken kommen an ihre Belastungsgrenzen. Das Kabinett in Schwerin will sich an diesem Dienstag mit der Situation beschäftigen und die Lage für MV einschätzen, wie ein Sprecher der Staatskanzlei sagte. Noch seien die Krankenhausbetten für Kinder in MV nicht wie in anderen Bundesländern knapp, hieß es. Aktuell würden in MV auch kleine Patienten aus Hamburg und Berlin aufgenommen.