Für die Sportvereine des Landkreises sind es gerade keine einfachen Zeiten. Die Krisen bringen diese Ausnahmesituationen mit, wenn man inzwischen überhaupt noch von „Ausnahme“ sprechen kann.
Und nun geht die Schließung der Sporthallen im Landkreis weiter. Es ist also zu befürchten, dass es weitere Schließungen geben wird, so jedenfalls prophezeit es der Kreissportbund NWM e.V.
„Das macht dem Sport sehr zu schaffen, aber auch vor allem den vielen Ehrenamtlichen in den Sportvereinen“, moniert Geschäftsführerin Kerstin Groth inzwischen. In Namen der Sportvereine macht sie ihrem Ärger darüber mit einem offenen Brief Luft – adressiert an den Landrat, Tino Schomann, an den Kreistagspräsidentin Thomas Grote, an Bildungsministerin Simone Oldenburg, an weitere Politiker und Medienvertreter.
In diesem Brief beklagt der „KSB“, dass ab dem 21.11.22 die Turnhalle der Berufsschule Wismar für die Sportvereine geschlossen und für Geflüchtete hergerichtet werden soll. Weiter, so der Kreissportbund „…steht zu befürchten, dass weitere Schließungen von Turnhallen im Landkreis und der Hansestadt Wismar auch zur Schließung des Sportbetriebes für den Kinder- und Jugendsport, Erwachsenen- und Seniorensport bevorstehen“.
Vor dem Hintergrund der erneuten starken Zuwanderung von Geflüchteten sieht der „KSB“ allerdings zuerst die Bundes- und Landesregierung in der politischen Verantwortung. „Die Zuwanderung von Asylsuchenden muss verantwortungsvoller als bisher gesteuert werden“ heißt es in einem offiziellen Statement dazu. Mehr noch: „Die Sportvereine sollen nun ihren Trainings- und Wettkampfbetrieb wieder auf unbestimmte Zeit absagen ohne eine Aussage, wie und wann es weitergeht? Diese Politik bedroht die Existenz unserer Vereine! Sportvereine bieten Jedem, unabhängig von seiner Hautfarbe oder Herkunft, eine sportliche Heimat, aber wir dürfen unsere Vereine nicht in ihrem ehrenamtlichen und sozialen Engagement überfordern. Uns bereitet diese Situation große Sorgen. Wir erwarten von der Bundes- und Landesregierung klare und verlässliche Regeln für Sportvereine, die unsere kleinen und großen Leuchttürme in der sozialen Infrastruktur jeder Stadt, jeder Gemeinde und in jedem Landkreis sind“.
In dem offenen Brief fordern der Kreissportbund und die Vereine, dass eine andere Lösung für die Unterbringung der Flüchtlinge gefunden wird. In diesem Zusammenhang fordern die Vereine ebenfalls in diese Prozesse mit einbezogen zu werden. Für Gespräche jedenfalls stehe man hier jederzeit zur Verfügung. Ob und wie es dazu kommt wird man sehen, aber vielleicht auch nicht.