Das Land Mecklenburg-Vorpommern kann in diesem Jahr mit 488 Millionen Euro mehr Einnahmen rechnen als im Mai erwartet worden ist.
Im kommenden Jahr belaufe sich das vorhergesagte Plus auf 229 Millionen Euro, teilte Finanzminister Heiko Geue (SPD) am Freitag nach Berechnungen des Landes zur jüngsten Steuerschätzung mit. Die Kommunen im Nordosten können demnach mit Steuermehreinnahmen von 74 Millionen Euro in diesem und 50 Millionen Euro im kommenden Jahr rechnen.
Der Arbeitskreis Steuerschätzungen geht davon aus, dass Bund, Länder und Kommunen bis 2026 rund 126,4 Milliarden Euro mehr einnehmen werden als noch im Mai erwartet. In diesem Jahr sollen die Steuereinnahmen allerdings um 1,7 Milliarden Euro geringer als vorhergesagt ausfallen. Grund für die steigenden Steuereinnahmen ist unter anderem die hohe Inflationsrate: Wenn Waren teurer werden, steigen auch die Einnahmen aus den Steuern, die darauf zu entrichten sind. Vor allem die Mehrwertsteuer spült mehr Geld in die Kassen.
MV-Finanzminister Geue freut sich nicht uneingeschränkt. Den gestiegenen Einnahmeerwartungen stünden erhebliche inflationsbedingte Mehrausgaben bei Energiepreisen, Zinsen, Personalkosten sowie Hilfen für Verbraucher und Wirtschaft gegenüber, erklärte er. Deshalb ergäben sich keine zusätzlichen Handlungsspielräume für den Haushalt.