Nach dem Brand einer Flüchtlingsunterkunft in Groß Strömkendorf könnte es in den kommenden Tagen erste Untersuchungsergebnisse geben.
Am Donnerstag hatten Brandermittler Proben aus der Ruine genommen, die in einem Labor untersucht werden sollten. Der Rostocker Polizei-Vizepräsident Michael Peters hatte angekündigt, dass mit Ergebnissen frühestens Anfang der Woche zu rechnen sei.
Am Mittwochabend war in der Flüchtlingsunterkunft in einem ehemaligen Hotel in Groß Strömkendorf ein Feuer ausgebrochen. Das Gebäude wurde dabei weitgehend zerstört. Alle 14 Bewohner und drei Betreuer blieben unverletzt. Eine genauere Abschätzung der Schadenshöhe könne erst gemacht werden, wenn das Brandgutachten vorliege. Die Polizei geht aber von einem Schaden in Millionenhöhe aus.
Nach ersten Ermittlungen nimmt die Polizei Brandstiftung und einen politischen Hintergrund an. Der Staatsschutz ermittelt. Wenige Tage vor dem Feuer waren Hakenkreuz-Schmierereien in der Nähe entdeckt worden.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte von einem schrecklichen Brand gesprochen, der ihr nahe gehe. In der Unterkunft hätten Menschen gewohnt, die mit ihrem letzten Hab und Gut vor dem Krieg nach Deutschland geflohen seien. „Wenn sich der Verdacht der Brandstiftung bestätigt, wäre dieser ganze Vorgang noch schrecklicher“, hatte sie am Brandort gesagt. „Wir dulden keinen Hass und keine Gewalt gegen Menschen in unserem Land.“ Der Bürgermeister der Gemeinde Blowatz, zu der Groß Strömkendorf gehört, Tino Schmidt (SPD), hatte vor voreiligen Schlüssen gewarnt. Die Flüchtlinge aus der Ukraine seien akzeptiert gewesen.