Mecklenburg-Vorpommern will im Werben um große Firmenansiedlungen erfolgreicher werden.
Auf ihrer Sitzung am Dienstag beschloss die Landesregierung die Einrichtung einer Interministeriellen Arbeitsgruppe (Imag), um solche Vorhaben früh und besser koordiniert anzugehen. „Mit der Imag Frühkoordinierung sind die Ressorts unter Federführung des Wirtschaftsministeriums nun auch offiziell vom Kabinett beauftragt, bei großen strukturbedeutsamen Ansiedlungsvorhaben gemeinsam voranzugehen. So können offene Fragen und notwendige Abstimmungen unkompliziert geklärt werden. Es gibt klare Verantwortlichkeiten und Ansprechpartner, das wissen Investoren zu schätzen“, begründete Wirtschaftsminister Reinhard Meyer die Neuerung.
Erst im März hatte Schwerin im Rennen um die Ansiedlung zweier Chipfabriken des US-Konzerns Intel gegen Magdeburg den Kürzeren gezogen. Die Opposition warf der rot-roten Regierung vor, zu wenig dafür getan zu haben. Mit der Absage des Elektronik-Riesen scheiterte Mecklenburg-Vorpommern zum zweiten Mal mit dem Versuch, einen Großkonzern für eine Milliardeninvestition zu gewinnen. 2001 hatte BMW der Landeshauptstadt einen Korb gegeben und sein Werk mit heute rund 5000 Beschäftigten in Leipzig gebaut. Die US-Firma Tesla baute ihr Werk für Elektroautos in Grünheide bei Berlin.
Mecklenburg-Vorpommern gilt als das Bundesland mit der am schwächsten ausgeprägten Industrie. Nun soll die Gewinnung von Wasserstoff mit Hilfe von Ökostrom die Ansiedlung energieintensiver Industriezweige im Nordosten fördern. Dafür will das Land sogenannte grüne Gewerbegebiete ausweisen, in denen ausreichend Energie aus Sonne und Wind bereitsteht.
„Die Ansiedlung von strukturbedeutsamen Unternehmen strahlt in die Regionen aus. Neben den zusätzlichen direkten Beschäftigungsmöglichkeiten ermöglichen Großansiedlungen auch regional verankerten Unternehmen den Aufbau von neuen Kunden- und Lieferstrukturen“, hob Meyer die Bedeutung großer Neuansiedlungen hervor. Doch seien Bewerbungen und Umsetzungen komplex.