Der Landtag hat einer verbesserten Überwachung von Atemwegskrankheiten in Mecklenburg-Vorpommern zugestimmt.
Die sogenannte ARE-Surveillance sei „insbesondere in Hochinzidenz-Situationen oder – wie jetzt bevorstehend – während der Höhepunkte von saisonalen Erkrankungswellen“ von Vorteil, sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) am Mittwoch im Landtag. In der Vergangenheit sei eine Erfassung von Krankheitsfällen besonders in diesen Situationen schwierig gewesen.
Dem Antrag der Landesregierung zufolge soll mit der neuen Strategie die Datenerhebung und -verwertung „effizienter und gewinnbringender“ aufgestellt werden. Hierzu gehört demnach unter anderem eine festgelegte Zahl an Praxen und auch Kitas, die regelmäßig Stichproben bei Patienten mit Atemwegserkrankungen nehmen und diese an das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) schicken. Die Corona-Fallzahlen sollen in der Folge auch mit anderen Erregern wie der Influenza verglichen werden können.
Mit den Stimmen von Linke, SPD, Grüne und FDP stimmte der Landtag der Finanzierung – in Form einer Umschichtung von 255 400 Euro an Mitteln im Sondervermögen MV-Schutzfonds – zu.
Im Anschluss an die Abstimmung wies Drese auf die Bedeutung der Daten für eine möglichst geringe Belastung von Kindern und Jugendlichen durch Corona-Maßnahmen hin: „Der Ausbau unserer landeseigenen ARE-Surveillance ermöglicht uns zeitnah und regionenbezogen Entwicklungstrends vorherzusagen, altersspezifische Verteilungen zu verstehen und somit die Belastung unseres Gesundheitssystems abzusehen. Sie erlaubt es uns aber auch, weitere Corona-Maßnahmen datengestützt, zielgerichtet und passgenau aus dieser Datenlage abzuleiten.“
Mit Blick auf die Corona-Entwicklung in Herbst und Winter ist es laut der Gesundheitsministerin weiter das Ziel, die kritische Infrastruktur und vulnerable Gruppen zu schützen: „Das erreichen wir mit einem Fokus auf drei Säulen: Impfen, Testen und einer MV-eigenen Surveillance“.