Montag, 25.November 2024 | 10:38

Jetzt auch Druckabfall bei Nord Stream 1 entdeckt

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Der Betreiber der Gaspipeline Nord Stream 1 hat einen Druckabfall in der deutsch-russischen Energietrasse festgestellt. Beide Röhren sind betroffen, teilte ein Sprecher des Unternehmens mit. Die Kapazität der Pipeline sei ungeplant auf null gesunken, heißt es in einer für Netzbetreiber verpflichtenden Marktinformation. Die Ursache wird den Unternehmensangaben zufolge untersucht.

Aufgrund des Druckabfalls fallen zwei Stränge von Nord Stream 1 für einen Monat aus. Es handele sich um die Anschlußleitungen Opal und Nel, teilte das Unternehmen mit. Die Störung an der Greifswalder Erdgasübernahmestation werde voraussichtlich vom 26. September bis zum 26. Oktober andauern.

In der Nacht auf Montag war zuvor bereits in der Schwesterpipeline Nord Stream 2 ein solcher Druckabfall festgestellt worden. Im Laufe des Montags wurde hierfür von den zuständigen Marinebehörden ein Leck süd-östlich der dänischen Insel Bornholm als wahrscheinliche Ursache identifiziert.

Während die Nord Stream 2-Pipeline nach ihrer Fertigstellung nie in Betrieb genommen wurde, sondern nur einmalig mit Gas befüllt, floss durch die Nord Stream 1-Pipeline bis Anfang September Gas nach Deutschland. Nachdem der russische Staatskonzern Gazprom seine Lieferungen durch die Röhre bereits zuvor reduziert hatte, stoppte er diese mit dem Verweis auf einen Ölaustritt in der Kompressorstation Portowaja komplett.

Die Bundesnetzagentur sieht nach dem Druckabfall in der Nord-Stream-1-Pipeline jedoch keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit. „Wir sind dabei, im Austausch mit dem Bundeswirtschaftsministerium und den betroffenen Behörden auch hier den Sachverhalt aufzuklären. Aktuell kennen wir die Ursachen für den Druckabfall nicht“, teilte ein Sprecher der Behörde mit. „Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit sehen wir nicht“, ergänzte er.

Es fließt seit dem russischen Stopp der Lieferungen Anfang September kein Gas mehr durch Nord Stream 1. Die Speicherstände steigen dennoch weiter kontinuierlich an. Sie liegen der Behörde zufolge aktuell bei rund 91 Prozent. Das Bundeswirtschaftsministerium äußerte sich ähnlich. Dennoch bezeichnete Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller die Lage nach dem Druckabfall in den Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 als „angespannt“. Ein derartiger wiederholter Druckabfall auf der NS1 & NS2 unterstreiche die Einschätzung der Agentur einer angespannten Lage, twitterte Müller am Abend.

Der Doppelstrang der Pipeline Nord Stream 2 verläuft 1230 Kilometer von Russland durch die Ostsee bis nach Deutschland. Die Bundesregierung hatte das Genehmigungsverfahren im Februar kurz vor dem russischen Angriff auf die Ukraine auf Eis gelegt und auch danach betont, dass eine Inbetriebnahme nicht infrage komme.

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