Montag, 25.November 2024 | 20:54

Kommunale Prognose für 2023: Versorger erwarten 60 Prozent Strompreisanstieg

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Die explodierenden Kosten für Energie bedrohen die Existenz der Stadtwerke. Daran ändern auch die jüngsten Gaspreissenkungen im Großhandel nichts. Der Verband kommunaler Unternehmen rechnet mit hohen Steigerungen der Strompreise für das kommende Jahr.

Deutschlands Stadtwerke rechnen nach Angaben des Verbandes VKU im kommenden Jahr mit erheblich höheren Strompreisen. Bisher seien diese zwar geringer gestiegen als die Gaspreise, etwa weil die EEG-Umlage weggefallen sei. Aber auch beim Strom seien weitere Steigerungen zu erwarten, sagte ein Sprecher des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Nachdem die Preise bisher um etwa 10 Prozent gestiegen seien, werde für das kommende Jahr tendenziell eine Zunahme um die 60 Prozent erwartet. Beim Gas müssten Endkunden der Stadtwerke derzeit häufig zwischen 30 und 60 Prozent mehr zahlen als vor dem Ukraine-Krieg. Es gebe aber auch Stadtwerke, die ihre Preise mehr als verdoppeln müssten, teils auch mehr. Die jüngsten Gaspreissenkungen im Großhandel sind aus Sicht der kommunalen Unternehmen noch kein Grund zur Entwarnung.

Die Stadtwerke warnten angesichts der explodierenden Kosten für Strom und Gas vor einer breiten Zahlungsunfähigkeit der Kunden und Insolvenzen in den eigenen Reihen. „Die Zahlungsausfälle waren bislang deutlich unter ein Prozent des Umsatzes aus gelieferten Mengen, das ist verkraftbar“, sagte der Hauptgeschäftsführer des VKU, Ingbert Liebing. „Aber wenn wir auf fünf bis zehn Prozent kämen oder gar 15 oder 20 drohen, dann kann das für die Stadtwerke bedrohlich werden.“

Der VKU vertritt die Interessen von mehr als 1500 Unternehmen, darunter vor allem Stadtwerke, mit einem Umsatz von rund 123 Milliarden Euro. „Wir merken schon, dass die Lage angespannter wird. Noch vor wenigen Monaten war es so, dass wir die Risiken am Horizont erkannt haben und gesagt haben ‚darauf müssen wir uns vorbereiten‘. Aber jetzt stellen wir fest, dass bestimmte Probleme, Liquiditätsprobleme, akuter werden“, erklärte Liebing. Die Stadtwerke seien in der Summe systemrelevant. „Eine Insolvenzwelle wollen wir natürlich verhindern, das ist unser oberstes Ziel.“

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