Montag, 25.November 2024 | 11:24

Backhaus bleibt nach „Dick und Doof“-Vergleich weiter in der Kritik

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Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) bleibt für seine Äußerungen, die als Beleidigung der Grünen-Bundeschefin Ricarda Lang gewertet wurden, trotz Entschuldigung weiter in der Kritik. „Wenn die Worte so gefallen sind, wie berichtet, dann war das eine bodenlose Unverschämtheit. Sich danach halbherzig zu entschuldigen, reicht nicht. Da muss er noch mal nachlegen“, sagte der Fraktionschef der Grünen im Landtag, Harald Terpe, am Montag in Schwerin. Seine Stellvertreterin Anne Shepley wertete die Backhaus zugeschriebene Aussage als menschenverachtend, diffamierend und zutiefst frauenfeindlich. Rücktrittsforderungen gegen den Minister wurden nicht erhoben.

Unter Berufung auf Ohrenzeugen hatte die „Schweriner Volkszeitung“ am Wochenende über einen Auftritt des Ministers am Donnerstag beim Norddeutschen Ernährungsgipfel in Rostock berichtet, bei dem sich der SPD-Politiker despektierlich über Lang geäußert haben soll. Ausgangspunkt war demnach die Lang fälschlicherweise zugeschriebene Aussage, man solle angesichts von Inflation und steigenden Lebensmittelpreisen die Portionen einfach verkleinern. Darauf soll Backhaus gesagt haben, früher seien Dick und Doof zwei Personen gewesen.

Nach Bekanntwerden des Vorgangs und scharfer Kritik von Seiten des Grünen-Bundes- und Landesvorstandes entschuldigte sich Backhaus am Samstag für die Äußerungen. „In meiner frei gehaltenen Rede habe ich Formulierungen genutzt, die möglicherweise missverstanden werden konnten“, hieß es in einer Mitteilung. Es sei nicht seine Absicht gewesen, Personen, Parteien oder Institutionen zu diskreditieren oder gar zu beleidigen. „Wenn sich dennoch Personen wegen meiner Äußerungen verletzt fühlen, bitte ich dafür um Entschuldigung und werde Äußerungen dieser Art nicht wiederholen“, erklärte Backhaus. Nach Angaben eines Ministeriumssprechers waren die umstrittenen Worte als Zitat gekennzeichnet, und der Minister habe in seiner Rede betont, dass sie nicht seine Position wiedergäben.

Auch aus der eigenen Partei musste sich der langjährige Agrarminister Kritik anhören. Wie zuvor schon SPD-Landes- und Regierungschefin Manuela Schwesig bezeichnete auch SPD-Landtagsfraktionschef Julian Barlen am Montag die Wortwahl als „inakzeptabel“. Zuvor hatte Schwesig auf Twitter bekundet, dass sie in der politischen Auseinandersetzung „immer klar für einen respektvollen Umgang miteinander“, eintrete. Es sei richtig, dass sich Backhaus persönlich bei Lang entschuldigt habe.

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