Die Nähe des Wohnorts zu Wirtschaftszentren ist auch in Mecklenburg-Vorpommern entscheidend für das Einkommen.
So verzeichneten die Bewohner des Landkreises Ludwigslust-Parchim, von denen viele zur Arbeit Richtung Hamburg pendeln, mit durchschnittlich 22.097 Euro pro Kopf das höchste verfügbare Jahreseinkommen im Land. Das waren zehn Prozent mehr als die Menschen im Landkreis Vorpommern-Greifswald, für die das Statistikamt mit 20.089 Euro den niedrigsten Wert berechnete. Die am Donnerstag in Schwerin veröffentlichten Daten beziehen sich auf das Jahr 2020, neuere Erhebungen liegen noch nicht vor.
Über das zweithöchste Einkommen im Land verfügten die Einwohner des Landkreises Rostock (22.021 Euro), die von der Unternehmensdichte in und um Rostock profitieren dürften. Über weniger Geld verfügten insbesondere auch noch die Menschen in den Kreisen Vorpommern-Rügen und Mecklenburgische Seenplatte. Im Landesdurchschnitt erreichte das verfügbare Jahreseinkommen 21.162 Euro. Das waren 89,1 Prozent des Bundesdurchschnitts, den das Statistische Landesamt mit 23.752 Euro bezifferte. Wie aus den Daten weiter hervorgeht, hat sich das verfügbare Einkommen im Nordosten seit dem Jahr 2000 fast verdoppelt, doch schwächte sich der Anstieg 2020 Corona-bedingt merklich ab.
Das verfügbare Einkommen gibt an, wie viel Geld durchschnittlich jedem Einwohner einer Region für Konsum und Sparen in einem Jahr zur Verfügung steht. Dabei werden auch Kinder und Rentner einbezogen. Als Einkommen gelten neben Löhnen und Gehältern auch Betriebsgewinne, Vermögenseinkünfte, Renten, Pensionen, Arbeitslosen- und Kindergeld. Den höchsten Anteil an Sozialleistungen verzeichnete mit 46,9 Prozent die Landeshauptstadt Schwerin, den geringsten der Kreis Ludwigslust-Parchim mit 39,3 Prozent. Im Bundesdurchschnitt beträgt der Anteil der Sozialleistungen am Einkommen 33,4 Prozent.