Der Anbau von Sonnenblumen ist infolge des Ukraine-Krieges auch in Mecklenburg-Vorpommern stark ausgeweitet worden. Die gelbe Blume, aus deren Samen Öl gewonnen wird, ist aber immer noch ein Nischengewächs in der Landwirtschaft im Nordosten, wie aus einem Bericht des Statistischen Amtes des Landes vom Montag hervorgeht. Demnach wachsen Sonnenblumen in diesem Jahr auf 5300 Hektar, was ein Plus von 147 Prozent im Vergleich zu 2021 darstellt. Insgesamt bebauen die Landwirte in MV allerdings 1,07 Millionen Hektar Acker.
„Sonnenblumen kann man bis April säen, da lief der Ukraine-Krieg und in den Regalen der Supermärkte fehlte Öl“, sagte die Sprecherin des Landesbauernverbandes, Bettina Schipke. Da hätten die Bauern reagiert, so Schipke. Bundesweit hat sich laut Statistischem Bundesamt die Sonnenblumen-Anbaufläche auf 85.300 Hektar mehr als verdoppelt. Die Ukraine ist einer der wichtigsten Sonnenblumenöl-Produzenten der Welt.
In Mecklenburg-Vorpommern schrumpfte laut Landesamt in diesem Jahr die Fläche mit Weizen und Silomais, dafür wuchs jene mit Winterraps und Hülsenfrüchten. Weizen wird nach der Reduzierung um 2 Prozent immer noch auf 310.100 Hektar angebaut und gehört damit zu den wichtigsten Anbauprodukten in MV. Bei Silomais gab es demnach einen Flächenverlust von 11 Prozent. Das hänge mit der Deckelung der Biogasproduktion zusammen, so Schipke. Der Anbau von Hülsenfrüchten nahm demnach infolge eines Förderprogramms für vielfältige Fruchtfolgen um 14 Prozent auf 46.700 Hektar zu, der von Erbsen um 26 Prozent auf 25.800 Hektar.