Mittwoch, 27.November 2024 | 04:54

Unterschiedliche Lohnzuwächse: Inflation mindert Kaufkraft

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Ein Lohnzuwachs von gut drei Prozent dürfte in früheren Jahren bei vielen Arbeitnehmern für Zufriedenheit gesorgt haben. Angesichts hoher Inflationsraten und wachsender Lohnunterschiede ist ihre Freude derzeit aber getrübt – ganz besonders in einer für Mecklenburg-Vorpommern bestimmenden Branche.

Die branchenbezogenen Einkommensunterschiede haben sich in Mecklenburg-Vorpommern im zweiten Corona-Jahr weiter vergrößert. Während 2021 die Bruttolöhne für Vollzeitbeschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe um 4,1 Prozent auf durchschnittlich 3123 Euro im Monat anwuchsen, mussten Beschäftigte in der besonders von der Pandemie gebeutelten Gastronomie ein Lohnminus von 2,4 Prozent auf 1966 Euro hinnehmen. Das geht aus Daten hervor, die das Statistische Amt des Landes am Dienstag in Schwerin veröffentlichte. Höhere Zuwächse verzeichneten demnach insbesondere die Baustoff- (5,6 Prozent) und Bauwirtschaft (3,6 Prozent) sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (4,4 Prozent). Über alle Branchen hinweg stiegen die Bruttolöhne im Nordosten um 3,1 Prozent auf durchschnittlich 3294 Euro im Monat.

Effektiv mussten die Arbeitnehmer aber einen Reallohnverlust hinnehmen, da die Verbraucherpreise im Vorjahr mit 3,3 Prozent noch stärker gestiegen waren. Dieser Trend hat sich im laufenden Jahr noch deutlich verstärkt.

Laut Statistikamt sind die vorliegenden Verdienstangaben arithmetische Mittelwerte aus der vierteljährlichen Verdiensterhebung. Demnach wurden im Nordosten die höchsten Monatseinkommen für die Bereiche Erziehung und Unterricht (4714 Euro), Kommunikation (4252 Euro), Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (4244 Euro) und Energieversorgung (4221 Euro) registriert. Im Bereich Handel/Kfz-Instandhaltung wurde mit durchschnittlich 2830 Euro deutlich weniger verdient.

Im Ländervergleich liegt Mecklenburg-Vorpommern weiter hinten. Laut Statistikamt erreichten die Pro-Kopf-Bruttolöhne und -gehälter im Vorjahr 83,1 Prozent des Bundesdurchschnitts. Davor liegen Thüringen (84,3 Prozent) und Sachsen-Anhalt (85,1 Prozent). Die höchsten Löhne und Gehälter gab es den Angaben zufolge in Hamburg mit 118,8 Prozent des Bundesdurchschnitts. Damit liegt das durchschnittliche Monatseinkommen in der Hansestadt gut 1300 Euro höher als in Mecklenburg-Vorpommern.

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