Mit 39,4 Grad hat der Deutsche Wetterdienst in Boizenburg einen neuen Temperaturrekord für Mecklenburg-Vorpommern gemessen. Den Meteorologen zufolge wurden jedoch am Mittwoch auch im Osten des Landes und an der Küste Temperaturen von über 38 Grad gemessen, unter anderem in Warnemünde. Die bisher höchsten Werte im Land wurden laut Wetterdienst vor 30 Jahren im August 1992 erreicht. Damals wurden im Ostseebad Zinnowitz auf Usedom 39,3 Grad gemessen.
Die Hitze der vergangenen Tage verstärkte zudem die bereits vorherrschende Trockenheit im Land. Der DWD warnte daher bereits im Vorfeld vor einer hohen Gefahr von Bränden im Wald und im Grasland. Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) mahnte zudem wegen der Gefahr von Bränden – unter anderem auch auf Feldern – Achtsamkeit an.
Beide Warnungen stellten sich als durchaus begründet heraus: Der Polizei zufolge kam es im Nordosten am Mittwoch vermehrt zu Feldbränden vor allem auf abgeernteten Flächen. In Krakow am See musste die Feuerwehr am Nachmittag ausrücken, nachdem neben vier Hektar Ödland sowie knapp ein Hektar Mischwald in Flammen standen. Zwischen Knüppeldamm und Massow brannte zudem ein Ferienhaus und zwei Hektar Roggenfeld. Mensch wurden nicht verletzt.
Dennoch hielten sich die Notrufe den Angaben zufolge – auch was Unfälle infolge der Hitze anging – in Grenzen. Die Uniklinik in Rostock hatte zu Wochenbeginn eindringlich vor den Gefahren der Hitze gewarnt und dazu geraten, die direkte Sonne wenn möglich zu meiden.
Neben Mecklenburg-Vorpommern wurden in fünf weiteren Bundesländern neue Höchsttemperaturen gemessen. Bundesweit bleibt es beim Höchstwert aus dem Jahr 2019. Am 25 Juli wurden sowohl in Tönisvorst als auch in Duisburg-Baerl (beide NRW) 41,2 Grad gemessen.
Gegen Abend soll der Wind dem Wetterdienst zufolge hierzulande auffrischen, es werden lokale kurzzeitige Windböen von bis zu 60 Stundenkilometer erwartet. In der Nacht zum Donnerstag soll es abkühlen, neben Gewittern – die von Mecklenburg im Tagesverlauf nach Vorpommern ziehen – sind dann auch Starkregen und Sturmböen von bis zu 70 Stundenkilometer möglich. Mit dem Regen und bei sinkenden Temperaturen soll in den nächsten Tagen auch die Gefahr von Bränden deutlich zurückgehen.