Während weite Teile Mittel- und Ostdeutschlands unter außergewöhnlicher Dürre leiden, ist Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr bisher verschont geblieben.
Dem Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zufolge sind die Böden im Land nur von moderater Dürre betroffen, auch wenn den Pflanzen im Oberboden (bis 25 Zentimeter) wenig Wasser zur Verfügung steht. Mit Verweis auf Angaben der Landwirte gab das Umweltministerium jedoch weitgehend Entwarnung für die Pflanzen auf den Feldern, die auch dank des nassen Winters tiefere Wurzeln entwickelt hätten.
Die Landesregierung zeigte sich auch mit Blick auf die Grundwasservorräte kurzfristig unbesorgt, im zuständigen Ministerium macht man sich eher Gedanken um den mittelfristigen Trend: „Neun der zehn wärmsten Jahre in M-V seit Beginn der Wetteraufzeichnungen traten nach dem Jahr 2000 auf“, hieß es vom Landwirtschaftsministerium.
Hinzu komme, dass man in der Vergangenheit durch Entwässerung von Mooren und Binneneinzugsgebieten den Wasserhaushalt angreifbarer für Folgen des Klimawandels gemacht habe. Den Angaben nach laufen die Niederschläge im Winter zu schnell ab, dies beeinträchtige auch die Neubildung von Grundwasser. Bereits in der vergangenen Woche hatte das Haus von Umweltminister Till Backhaus (SPD) darauf hingewiesen, dass Moore ein Vielfaches an Wasser speichern könnten, daher sei die Wiedervernässung so wichtig.
Während 90 Prozent der Wasserversorgung in Mecklenburg-Vorpommern laut der Landesregierung durch Grundwasser – vor allem aus tieferen Erdschichten – sichergestellt wird, ist einzig die Region Rostock der Gefahr ausgesetzt, durch einen Mangel an Oberflächenwasser bei ihrer Trinkwasserversorgung in Bedrängnis zu geraten. „Der maßgebliche Pegel an der Warnow zeigt fallende Wasserstände und liegt derzeit im Bereich des mittleren Niedrigwassers“, hieß es. Der Rest des Landes würde die Folgen einer längeren Trockenperiode also den Informationen nach erst später zu spüren bekommen.