Allein dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sind bei Prüfungen zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht bisher 1043 Pflege-Mitarbeiter ohne ausreichenden Impfschutz gemeldet worden.
Davon haben 45 Frauen und Männer inzwischen die Impfungen nachgeholt, sagte die Leiterin des Kreisgesundheitsamtes Cornelia Ruhnau am Montagabend beim Kreistag in Neubrandenburg. Die Gesamtzahl der Beschäftigten im Pflege-Sektor im Nordosten hatte der Landkreistag im Januar auf etwa 70 000 beziffert. Die Seenplatte ist der größte unter den sechs Landkreisen im Nordosten. Betretungsvebote wurden laut Ruhnau noch nicht ausgesprochen. „Wir sind noch in der Anhörungsphase.“
74 Fälle seien bisher abgeschlossen. Dazu zählen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gekündigt haben oder auch Beschäftigte, die in Elternzeit gegangen sind. Eine Erhebung des Gesundheitsministeriums hatte im Frühjahr ergeben, dass knapp 8000 Mitarbeiter in Heimen weder geimpft noch genesen waren. Ein Teil von ihnen hat die Impfung inzwischen nachgeholt oder ist von einer Infektion genesen.
Im Landkreis Seenplatte gibt es laut Ruhnau 1275 Einrichtungen, die unter das Impfpflicht-Bundesgesetz fallen. Mit 395 Einrichtungen habe rund ein Drittel geantwortet. Bei den anderen Einrichtungen gehe man davon aus, dass es dort keine Probleme mit Impfungen gab.
Der Kreis muss die bundesweite Impfpflicht für Pflegekräfte und andere Mitarbeiter in den betreffenden Einrichtungen durchsetzen, wie Landrat Heiko Kärger (CDU) erklärte. Seit Mitte März gilt das Gesetz. Im Nordosten ist dem Gesundheitsministerium in Schwerin bisher kein Fall bekannt geworden, in dem eine Kommune auf diese Weise durchgegriffen hätte.