Mittwoch, 27.November 2024 | 09:31

Über 30 Beweisanträge im U-Ausschuss zur Klimastiftung

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Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss zur umstrittenen Klimastiftung Mecklenburg-Vorpommern bestellt Akten in großen Mengen, um zu ergründen, wie es zur Gründung der Stiftung Anfang 2021 kam.

Mehr als 30 Beweisanträge haben Opposition und Regierungsfraktionen vorgelegt. Sie sollen heute Abend beschlossen werden. Damit steigt der Ausschuss, der sich am 17. Juni gebildet hatte, in die inhaltliche Arbeit ein. Bis Montagabend gingen 34 Anträge ein, davon 29 von der Opposition, wie aus Ausschuss-Kreisen verlautete.

Die Akten, welche die Ausschussmitglieder lesen wollen, reichen von Steuerakten bis zu Unterlagen des Verfassungsschutzes. So will die Opposition wissen, ob sich die Geheimdienste für die Stiftung, die maßgeblich mit Geld aus russischen Erdgasgeschäften finanziert wurde, interessiert haben. Die SPD hat unter anderem die Herausgabe sämtlicher Unterlagen der Klimastiftung an den Ausschuss beantragt.

Der Untersuchungsausschuss will die Umstände der Stiftungsgründung Anfang 2021 ergründen. Die Stiftung wurde nach einem Landtagsbeschluss gegründet und unterstützt auch Klimaschutz-Aktivitäten. Vor allem aber diente sie dem Fertigbau der Pipeline Nord Stream 2 für russisches Erdgas durch die Ostsee. Das Projekt war kurz vor dem Abschluss in Schwierigkeiten geraten, als Firmen nach Sanktionsdrohungen der USA absprangen. Die Leitung wurde schließlich fertig, erhielt wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine aber keine Betriebserlaubnis der deutschen Behörden.

Die Nord Stream 2 AG mit dem russischen Staatskonzern Gazprom als Mehrheitseigner hatte 20 Millionen Euro für Klimaschutz-Projekte bereitgestellt. Allerdings schleuste das Unternehmen jüngsten Angaben zufolge über die Stiftung auch etwa 165 Millionen Euro in den Pipeline-Bau. Das Land selbst hatte 200.000 Euro als Stiftungseinlage beigesteuert.

Die Stiftung für Klima- und Umweltschutz MV war von Anfang an umstritten. Kritiker sprachen von einer Fake-Stiftung, bei der der Klimaschutz nur den eigentlichen Zweck bemänteln sollte, Nord Stream 2 fertigzustellen. Die Landesregierung räumte bereits ein, dass Vertreter von Nord Stream 2 direkt Einfluss auf die Formulierung der Stiftungssatzung nahmen.

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