Nach der Ausrufung der zweiten Stufe des Notfallplans Gas durch die Bundesregierung signalisiert Landeswirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) vorerst Entwarnung. „Alle Maßnahmen, die getroffen werden, dienen dazu, dass wir uns auf den Winter bestmöglich vorbereiten. Die Gasspeicher müssen volllaufen“, sagte der Minister mit Blick auf die Maßnahme im Bund. Die Versorgungssicherheit in Mecklenburg-Vorpommern sei jedoch trotz der angespannten Lage aktuell gewährleistet.
Das Bundeswirtschaftsministerium hatte sein Handeln mit der durch Russland eingeleiteten Kürzung der Gaslieferungen durch die Nord Stream 1-Pipeline begründet. Sollte dies so bleiben, ist es laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ohne weitere Maßnahmen nicht möglich, die Gasspeicher vor dem Winter von derzeit 58 auf 90 Prozent zu füllen.
Neben Einsparungen soll auch die Nutzung von Reserve-Kohlekraftwerken für die Stromerzeugung helfen, Gas einzusparen. Vor diesem Hintergrund gab Meyer bekannt, dass das Steinkohlekraftwerk in Rostock nach einer regulären Wartung am Freitag wieder hochgefahren werden soll. Auch der Landesminister rief Wirtschaft und Bevölkerung zum Energiesparen auf: „Je niedriger die Heizung aufgedreht ist, je weniger Strom verbraucht wird, umso mehr kann im Ergebnis gespart werden.“
Meyer machte sich zudem – wie auch die SPD-Fraktion im Schweriner Landtag – erneut für den Bau von Flüssiggas-Terminals in Rostock und Lubmin stark. Aus Sicht der Landtagsfraktion könne damit die Erdgasversorgung aller neuen Bundesländer abgesichert werden.