In dem Prozess um eine in Brand gesetzte Frau will das Landgericht Neubrandenburg am Dienstag ein Urteil sprechen. Die Kammer will zunächst die Plädoyers von Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung anhören und das letzte Wort des Angeklagten entgegennehmen. Danach erfolgt eine längere Urteilsberatung, wonach am Nachmittag das Urteil verkündet werden könnte.
Dem 56-jährigen Angeklagten aus dem Landkreis Rostock wird versuchter Mord vorgeworfen, ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe. Der erfahrene Kriminalpolizist hatte gestanden, im Oktober 2021 eine 33-jährige Frau aus Neubrandenburg – mit der er einmal ein sexuelles Verhältnis gehabt hatte – und deren Mutter überraschend besucht und sie im Streit attackiert zu haben. Laut Anklage soll er die Frauen bewusstlos geschlagen und die Jüngere mit Brennspiritus in Brand gesetzt haben. Dann war er geflohen.
In dem Streit soll es laut Anklage um die Vaterschaft für ein einjähriges Mädchen gegangen sein, das ebenfalls in der Wohnung war. Der Angeklagte hatte erklärt, dass er das Feuer damals im Flur nur gelegt habe, weil er seine Spuren beseitigen wollte.
Das Kind und die Großmutter wurden gerettet, die 33-Jährige erlitt schwere Brandverletzungen, überlebte aber. Der Angeklagte wurde nach der Flucht an seinem Wohnort gefasst.