Sonntag, 24.November 2024 | 00:09

Viele Lehrstellen unbesetzt: Werben für Berufsausbildung

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Mit eindringlichen Worten haben Vertreter aus Wirtschaft und Politik kurz vor Ende des Schuljahres noch einmal für die Aufnahme einer Berufsausbildung in Mecklenburg-Vorpommern geworben. In dem am Freitag veröffentlichten Ausbildungsappell verweisen sie auf die Vielfalt der Angebote und gute Karrierechancen. Wer unschlüssig sei, solle die verstärkt angebotenen Betriebspraktika zur Orientierung nutzen. Schülerinnen und Schüler könnten sich so „ihren Traumberuf in der eigenen Region anschauen“, sagte Arbeitgeberpräsident Lars Schwarz.

Nach Angaben der Regionaldirektion Nord der Arbeitsagentur waren im April in Mecklenburg-Vorpommern knapp 6600 Ausbildungsplätze unbesetzt und damit 8 Prozent mehr als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Die Zahl der noch unversorgten Bewerber lag mit 3700 hingegen um fast 9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Gesucht werden vor allem Nachwuchskräfte in Handel und Gastronomie aber auch in früher überlaufenen Branchen wie dem Kfz-Handwerk. Die Zahl der freien betrieblichen Ausbildungsstellen wurde mit insgesamt 6320 angegeben.

Dem wachsenden Bedarf an Fachkräften, der durch den altersbedingten Abgang erfahrener Mitarbeiter verstärkt wird, steht eine geringe Zahl an Schulabgängern gegenüber. Schlossen 1996 noch 29.500 Jungen und Mädchen im Nordosten die Schule ab, sind es derzeit etwa 13.000 pro Jahr. Dem Statistischen Landesamt zufolge nehmen etwa 7500 von ihnen eine Lehre auf. Die anderen gehen zum Studium oder legen ein soziales Jahr ein.

Unternehmen, Branchen und Regionen stünden in immer stärkerem Wettbewerb um qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte. „Umso wichtiger wird es, frühzeitig auf das Thema Ausbildung zu setzen und in den eigenen Fachkräftenachwuchs zu investieren“, betonte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer. Dabei gelte es, auch um Abiturienten und Studienabbrecher zu werben und zugleich leistungsschwächeren Bewerbern eine Chance zu geben.

DGB-Nord-Vizechef Ingo Schlüter rief die Schüler dazu auf, sich auf Berufsmessen umzuschauen und Praktika zur Orientierung zu nutzen. Die Aufnahme einer Lehre sei ein wichtiger Schritte zu einem Leben auf eigenen Beinen. „Man verdient sein eigenes Geld und verschafft sich mit einem Berufsabschluss echte Karriere- und Einkommenschancen.“

Es gebe in Mecklenburg-Vorpommern freie Ausbildungsplätze in allen Branchen, betonte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit. Unentschlossenen empfahl sie, „so schnell wie möglich bei der Berufsberatung der regionalen Arbeitsagentur einen Termin für ein Beratungsgespräch zu vereinbaren“ oder die vielfältigen digitalen Informationsangebote zu nutzen, etwa das Selbsterkundungstool Check-U. Sprecher der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern verwiesen auf eigene Onlineplattform zur beruflichen Orientierung sowie Lehrstellen- und Praktikumsbörsen.

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