Die ersten Spargel sind in Mecklenburg-Vorpommern schon in der Woche vor Ostern gestochen worden – offiziell eröffnet wird die Saison aber erst jetzt, wenn größere Mengen zu erwarten sind. Agrarminister Till Backhaus (SPD) will dazu heute den Hof SaBö in Nantrow bei Wismar besuchen.
Sebastian Böckmann führt den Betrieb zusammen mit seiner Mutter und seinem Stiefvater und beschäftigt sieben feste Mitarbeiter sowie bis zu 50 Saisonkräfte, hieß es aus dem Ministerium. Spargel wächst demnach bei SaBö auf rund 20 Hektar.
Nach Einschätzung von Backhaus sind die Voraussetzungen für die Spargelernte 2022 gut. Im Spätsommer und Frühherbst habe ausreichend Regen für eine gute Regeneration der Spargelpflanzen gesorgt, sagte er. Für einen starken Neuaustrieb in diesem Jahr habe so genügend Energie gespeichert werden können.
Große Sorgen bereiteten den Unternehmen allerdings die steigenden Kosten, etwa für Kraftstoff. Hinzu kämen steigende Löhne aufgrund der Mindestlohnerhöhungen. In der Landwirtschaft müssen demnach seit Januar 9,82 Euro gezahlt werden, ab Juli 10,45 Euro und ab 1. Oktober dann 12 Euro pro Stunde. „Um dies auffangen zu können, werden Preiserhöhungen von 20 bis 25 Prozent unumgänglich sein, wenn das Wirtschaftsjahr wenigstens mit einer schwarzen Null abgeschlossen werden soll“, sagte der Minister. Die Verfügbarkeit von Erntehelfern aus Mittelosteuropa scheine gesichert zu sein.
In Mecklenburg-Vorpommern ernteten 2021 nach Angaben des Ministeriums 15 Betriebe auf einer Fläche von 166 Hektar 648 Tonnen Spargel.